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Neue Exponate im Museum

Neue Exponate im Museum

Donnerstag, 25. Januar 2018

Helga Einhaus aus Hachmühlen ist begeistert. Auch wenn das Museumsteam an ihrer alten „Bohnenschnippelmaschine“, die sie in einer Plastiktüte eingewickelt, mitgebracht hat, nicht interessiert ist. Die Seniorin bestaunt die vielen neuen Exponate, die in den Vitrinen im Foyer der Sparkasse Weserbergland ausgestellt sind. Zum 16. Mal wurden die Neuerwerbungen des Museums dort jetzt vorgestellt. „Es geht vor allem um das Thema Mode aus den 60er und 70er Jahren“, erklärte der stellvertretende Leiter des münderschen Museums, Dr. Kai Witthinrich. „Man sollte es nicht meinen, aber diese Dinge sind relativ schwer zu bekommen“, so der Historiker.

 

Der Grund: mit wachsendem Wohlstand der 60er und 70er Jahre wurde Bekleidung nicht mehr aufgearbeitet, sondern einfach weggeworfen. Witthinrich: „Da wir eine große Modeabteilung haben, suchen wir alles, was damals der letzte Schrei war. Egal, ob nun Plateauschuhe, Minikleider, Strandmode oder Accessoires oder Schminkkoffer.“

Neben den wertvollen Hauben, den kostbarsten Stücken der Ausstellung, ziehen vor allem drei Kleider die Blicke auf sich. „Das sind Kleider unserer Tochter aus den 60ern“, berichtet Renate Dolle. „Die haben wir damals für die Hochzeit ihrer Cousine in einem hannoverschen Kaufhaus erworben“, ergänzt ihr Ehemann Heinz. Das schwarz-grüne Kleid steht direkt neben einem knallroten Cocktailkleid. Zum Wegwerfen zu schade, fand das Ehepaar und brachte die Kleider ins Museum.

Dazu passend finden sich in den Vitrinen ein goldfarbenes, gehäkeltes Abendtäschchen, goldene Sandalen, die wohl schon so manchen Opernabend erlebt haben, und auch die Bakelit-Cocktailstäbchen aus jenen Tagen fehlen nicht.

Etwas älter dagegen ist die aus braunem Glas gefertigte Konfektschale in Körbchenform, die Dieter Langkopf dem Museum gespendet hat. Sie stammt aus den 30er Jahren.

„All das soll im kommenden Jahr in einer Sonderausstellung gezeigt werden“, kündigte Witthinrich an. Doch ehe das Museum zum historischen Modehaus wird, steht ab April noch eine weitere Sonderausstellung an. „Da wollen wir die Medizingeschichte der Region zeigen“, so Witthinrich. „Bademütter, Wunderheiler und Zahnartisten“, so der vielversprechende Titel, unter dem die regionale Medizingeschichte vom 30-jährigen Krieg bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges veranschaulicht werden soll.

Doch nicht nur dingliche, sondern auch schriftliche Quellen sind bei den Museumsleuten begehrt. Witthinrich ist Experte auf diesem Gebiet. „Wir sind an alten Dokumenten sehr interessiert und helfen auch gerne bei der Entzifferung, denn viele Leute können die historischen Schriften kaum noch lesen.“

Ortbürgermeisterin Petra Joumaah und Sparkassen-Chef Stephan Rakel begeistern sich vor allem für einen großen russschwarzen Kinderkochherd. „Richtig zum Befeuern mit Holz“, stellt Joumaah erstaunt fest, und Rakel fragt schmunzelnd: „Wie viele Kinder sich da wohl schon die Fingerchen verbrannt haben?“

Bis Mitte Februar sind einige der Neuerwerbungen noch im Foyer der Sparkasse zu sehen. Am 8. April beginnt im Museum auf dem Wettbergschen Adelshof dann die neue Saison, die bis zum dritten Advent dauert. „Wir haben neue Öffnungszeiten“, so Witthinrich. „Jeweils sonntags von 14 bis 17 Uhr.“ Dann gibt es fürs Publikum ein Wiedersehen mit Abendkleidern, Schmucktäschchen und Cocktalspießchen.

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