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Benefizessen der münderschen Tafel 2018

Benefizessen der münderschen Tafel 2018

Dienstag, 20. November 2018

 „Die Tafel ist ein extrem starkes Stück Bad Münder“, stellte Bürgermeister Hartmut Büttner fest. In der Tat waren alle zum sechsten Benefizessen der münderschen Tafel in die Bildungsstätte der Berufsgenossenschaft am Deisterhang geladenen Gäste des Lobes übervoll. Parteiübergreifend, wie etwa die CDU-Ortsbürgermeisterin und Landtagsabgeordnete Petra Joumaah und ihr Landtagskollege Ulrich Watermann (SPD). Von „allerhöchstem Dank und Respekt, segensreicher Arbeit, unentbehrlicher Hilfe von Mensch zu Mensch“ war zu hören.

 

Erstmals hatte aber auch eine leibhaftige niedersächsische Ministerin ihre Teilnahme als prominenter Gast zugesagt. Barbara Otte-Kinast aus dem Ortsteil Beber-Rohrsen ist erfolgreiche Landwirtin, gelernte ländliche Hauswirtschaftsleiterin und amtierende Landesministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Und eine Frau, die die klare Sprache liebt. „11 Mio. Tonnen Lebensmittel landen jährlich auf dem Müll“, mahnte die Ministerin, und forderte „mehr Wertschätzung für das, was Lebensmittel eigentlich sind, nämlich Mittel zum Leben.“ Unkritisch übernommene Ernährungsgewohnheiten will Otte-Kinast auf den Prüfstand stellen. „Hier hat es bislang kein abgestimmtes Handeln gegeben“, beklagte sie. „Das soll sich mit der Gründung des „Zentrums für Ernährung und Hauswirtschaft“ ändern“, kündigte Otte-Kinast an. Da dies ein Ort sei, an dem „sich viel Kompetenz ansammele“, sollten auch die niedersächsischen Tafeln dort vertreten sein. Tafeln seien schließlich ein „konkreter Beitrag zur Armutsbekämpfung“.

Ernährung und Erziehung gehören dabei für die Verbraucherministerin zusammen. „Das Programm Kochen mit Kindern wird ausgebaut.“ So solle mehr Bewusstsein für „vermeidbare Verschwendungen“ geschaffen werden. „Wir brauchen mehr achtsamen Umgang mit Lebensmittel, mehr Ressourcenschonung“, so die Forderung der Ministerin.

Mit großer persönlicher Betroffenheit nahm Otte-Kinast auch zu den Schlachthofskandalen Stellung. „Da gab es offensichtlich ein kollektives Wegschauer von vielen, auch von amtlichen Kontrolleuren. Das werde ich nicht hinnehmen!“ Eine lückenlose Videokotrolle sei notwendig, um solch skandalöses Fehlverhalten zu beenden. „Vom Abladen bis die Tiere am Haken hängen, wird der Schlachtprozess überwacht werden.“

Weniger konfliktträchtig dagegen geht es bei der münderschen Tafel zu. Die ist von der Schulobstversorgung bis zur Fahrradwerkstatt sehr breit aufgestellt. „50 bis 60 Kundenhaushalte, also bis zu 400 Menschen, werden jede Woche von unseren 50 Helfern versorgt“, bilanzierte  Tafelchef Dieter Hainer. Der ließ die rund 70 Gäste und vielen Ehrenamtlichen durch die Komikerin Uta Berger alias Barbara Hornbostel auf sehr unterhaltsame Weise ehren. Die Hälfte der beim Benefizessen eingenommenen Spenden ging an die von Berger unterstützte hannoversche „Aktion Kindertraum“.

 

Die niedersächsische Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Barbara Otte-Kinast

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