Handwerkermarkt im Museum in Börry
Handwerkermarkt im Museum in Börry
Montag, 08. Juli 2019
Gnadenlos brennt die Sonne vom wolkenlosen Himmel herab aufs Areal des Museums für Landtechnik und Landarbeit. „So heiß war´s bei unserem Handwerkermarkt noch nie“, sagt Museumswart Dieter Brockmann. Wer kann, sucht Schatten. Etwa unterm Baum, an dem Fritz Spiegel und Hermann Hollas das alte Stellmacherhandwerk veranschaulichen. Während sich der 87-jährige Hermann kurz ausruht, werkelt Fritz an einem großen Rad aus Holz. „Die Speichen sind aus Eiche, die Felgenteile aus Buche“, erklärt er den Neugierigen, die sich um die beiden geschart haben.
Während die beiden 80-Jährigen Gerhard Wöstefeld und Walter Rabbe Trompete spielen, nimmt der Vorsitzende des Fördervereins, Rolf Keller, dankend eine von Spiegel und Hollas gestiftete Sitzbank entgegen. „Die soll an unsere Arbeit fürs Museum erinnern“, erklärt Fritz Spiegel. Das fünf Jahre alte Eichenholz ist aus einem einzigen Stamm gefertigt und im Sägewerk Blankenburg im Lipperland zurechtgeschnitten worden. „2,90 lang und mit einer Sitzhöhe von 42 Zentimetern“, sagt Hermann Hollas und rückt sein Stellmacher-Halstuch zurecht.
Vor dem Eingang zur Schatten und Kühle versprechenden Scheune bietet Ursula Plätzer aus Hameln ihre selbstgemachten Blumengestecke an. Sie hat sich das Handwerk einer Floristin als Autodidaktin beigebracht und auch ihre Pflanzen und Blumen selber gezogen. Drinnen probieren am Stand von Maria Lange und Petra Maas einige Damen Schmuck an. „Der ist aus Nespresso-Kapseln gefertigt“, erklärt Lange. „Sonst würde der Alu-Müll nur die Umwelt verschmutzen, wir machen Kunst daraus.“ Eine Idee, die auch die Zustimmung von Michaela Schlein und ihrer Tochter aus Börry findet. Gleich gegenüber übergibt der Vorsitzende der Eisenbahnfreunde Emmerthal, Wolfgang Kappauf, das Diorama des alten Bahnhofs Grohne an den Förderverein und gleich daneben ist echter Modellbahn-Fahrbetrieb auf einer noch im Aufbau befindlichen Anlage zu sehen, die noch im Aufbau ist. Von draußen weht die Musik des Duos Moni und Hubi herein und älteren Herren geraten zwischen Modelleisenbahn und altem Ackergerät ins Erinnern und Fachsimpeln.