Spiel der Paare – Orgelkonzert im Stift Fischbeck
Spiel der Paare – Orgelkonzert im Stift Fischbeck
Donnerstag, 15. August 2019
Orgelbauer Florian Pabst hat alles gut vorbereitet. Zusammen mit Angela Amodio legt der 33-Jährige letzte Hand an die 2007 neu gebaute, von internationalen Organisten in hohen Tönen gelobte Hillebrand-Berner-Orgel in der Klosterkirche des Stifts. „Das Instrument ist gut über den heißen Sommer gekommen, keine Probleme“, versichert er. Je wärmer es werde, desto höher steige die Stimmung des Instruments. „Bei 20 Grad Wärme erhöht sich der Kammerton A um drei Hertz. Aber die Orgel ist gut in Schuss. Deshalb nur eine kleine Zungenstimmung.“
So kann der Gast des Abends, die aus Italien stammende Angela Amodio den gut 70 Gästen ihr reizvolles „Spiel der Paare“ präsentieren. Das einer Komposition von Bela Bartok entlehnte Motto bezieht sich auf vier Komponistenpaare. „Am Anfang Barockmusik, ganz zu diesem Instrument passend, gegen Ende die große Herausforderung mit zwei Komponisten aus der Romantik“, so die Organistin, die versichert: „Das Publikum mag verwundert sein, aber klanglich funktioniert das auf dieser Orgel sehr gut.“
Amodio eröffnet mit ihren Lieblingskomponisten, Marco Antonio und Girolamo Cavazzoni, Vater und Sohn, aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts,
Die Verschiedenheit europäischer Stiele fließt ein in die Stücke der beiden Wiener Johann Jakob Froberger und Johann Kaspar Kerll. „Beide sind durch ganz Europa gereist, und das merkt man“, so Amodio.
Nach Buxtehude und Bach dann der Schnitt: tänzerisch leicht, mit vielen melodischen Volksmusikelementen, die Orgelmusik des Vincenzo Petrali aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. „Mein Versuch, romantische Klangbilder auf diese norddeutsche Orgel zu übertragen“, so Amodio zur Stückauswahl, und setzt mit Franz Liszts „Präludium und Fuge über B-A-C-H“ einen grandiosen Schlusspunkt.