Zeilen Sprung – Das Redaktionsbüro

05042 - 504 008

info@zeilen-sprung.de

Hospiz-Fotoausstellung

Hospiz-Fotoausstellung

Mittwoch, 24. März 2010

monkeweb

In Zuversicht Leben und Sterben

Gedankenverloren schaut Gitta Arndt schaut aus dem Fenster. Sie hat gerade ihren 72. Geburtstag gefeiert und weiß, dass sie sehr bald sterben wird. Larissa Monke hat die Bewohnerin des „Hauses Zuversicht“ in Bethel auf ihrem letzten Weg begleitet – und fotografiert.

Bild: Larissa Monke mit einem Bild von Gitta Arndt.

„In Zuversicht Leben und Sterben“, so lautet der Titel einer Foto-Wanderausstellung, die jetzt in der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde in der Schubertstraße zu sehen ist.Zusammen mit dem Kirchenkreis der Nordstadt-Gemeinden habe man die Ausstellung nach Hameln holen können, so die erste Vorsitzende des Hamelner Hospizvereins, Monika Bartsch.

Der ärztliche Geschäftsführer der Ärztekammer Niedersachsen, Dr. Dr. Hans-Walter Krannich, trug im Festvortrag die Einstellung bedeutender Literaten zum Sterben zusammen und mahnte „mehr Mut zur Demut“ an. Ulrich Domdey, der Vorsitzende der Hospizstiftung Niedersachsen, erinnerte an „25 Jahre Hospizstiftung“. Die sei in den Anfangsjahren stark angefeindet worden, doch gehöre heute „das Sterben wieder zum Leben“, seien Hospize keine „Sterbehäuser“, sondern ermöglichten einen „würdevollen letzten Lebensabschnitt“.

Eine Tatsache, die auch die 25 Schwarzweiß-Fotos der Bielefelderin Larissa Monke eindrucksvoll unterstreichen. Die 30-Jährige, die in Münster Fotografie studiert hat, hat die „Gäste“ des Hospizes „Haus Zuversicht“ ein halbes Jahr lang mit der Kamera begleitet. „Da ist eine sehr dichte, intensive Geschichte bei herausgekommen“, berichtete sie. Sie habe versucht, den „warmherzigen Alltag“ im Hospiz einzufangen, die „lebendige Atmosphäre, die so ganz im Gegensatz zur Trauer“ stehe. Schwarzweiß habe sie gewählt, weil das „die Emotionalität“ besser herausbringe. Monkes Bilder zeigen „lebenssatte“ statt „lebensmüde“ Situationen.

Die Erfahrungen ums Sterben habe sie verändert. „Ich bin lebensfroher geworden und weiß Alltagsdinge jetzt intensiver zu schätzen. Tod ist nicht Endstation, sondern nur Übergang.“

Die Fotoausstellung ist noch bis zum 30. März jeweils in der Zeit von 10 bis 18 Uhr in der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde in der Schubertstraße zu sehen.

Weitere Einträge