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Karfreitagskonzert

Karfreitagskonzert

Montag, 05. April 2010

mlweb„Die Kirchenmusik hat sich gerade im protestantischen Bereich über die Jahrhunderte zum Bollwerk gegen Krisen entwickelt und wird nicht so schnell angeknabbert“, stellte Dr. Otto Ribbat fest. Er ist in der Martin-Luther-Gemeinde für das Kulturprogramm verantwortlich und sieht in der kirchenmusikalischen Arbeit „einen Schonraum, an dem sich die Menschen nicht so sehr reiben wie derzeit an anderen Dingen.“ Dass die momentanen Kirchenaustritte sich auf die unter dem Motto „Klangraum Kirche“ angebotenen Konzerte auswirken, kann Ribbat nicht bestätigen. In der Tat war die Resonanz auf das alljährliche Karfreitagskonzert riesengroß.

Mit dem „Stabat Mater“ sowie dem „Miserere in C-Moll“ des bereits mit 26 Jahren 1736 gestorbenen italienischen Komponisten Giovanni Battista Pergolesi hatte die Leiterin der Martin-Luther-Kantorei, Gesa Rottler, ihren Chor vor eine große Aufgabe gestellt. „Wer hier nicht konzentriert ist, der verpasst schnell viele Einsätze“, so die Berufsmusikerin. Doch der 32-köpfige Chor meisterte seine bisher schwerste Aufgabe glänzend. Das Zusammenwirken mit dem norddeutschen Barockorchester und den vier Solisten klappte exzellent.

„Die sind allesamt Freunde, die schon des Öfteren hier in Hameln zu hören waren“, so Rottler. Gerade im „Miserere in C-Moll“ wurde Pergolesis eindrucksvoller Umgang mit der menschlichen Stimme sehr greifbar. Die hannoversche Sopranistin Barbara Rotering, der Wiener Bass Bartolo Musil sowie Friedrike Rinne-Wolf (Alt) und der Tenor Niels Badenhop sangen sich in die Herzen der Konzertbesucher. Und auch die junge Julia Belitz erntete für ihr Oboensolo dankbaren Applaus.

„Es sind sehr selten zu hörende Stücke“, erklärte Rottler. Teilweise habe man die sogar erst selbst editieren müssen.

Das Publikum belohnte das hervorragende, fast zweistündige Karfreitagskonzert mit lang anhaltendem Applaus, und auch am Ausgang brauchte sich Otto Ribbat über die zur Fortsetzung der Veranstaltungsreihe notwendigen „Selbsthilfekräfte“ in Form von Spenden keine Sorgen zu machen.

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