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Osterfeuer

Osterfeuer

Montag, 05. April 2010

ofweb„Echt, bei uns sind die lange nicht so groß wie hier“, freut sich die zehnjährige Rachel aus Cuxhaven. Sie macht Osterferien bei ihren Großeltern in Bad Münder und wollte sich das traditionelle Osterfeuer auf dem BIK-Gelände keinesfalls entgehen lassen.

Das wurde pünktlich beim Sonnenuntergang um 20 Uhr von BIK-Chef Hubertus Japes und dem Schüler Pascal Bruhns angezündet. Da aber waren die vielen hundert Besucher bei Würstchen, Bier und der Musik der Freiwilligen Feuerwehr schon längst in allerbester Osterfeuer-Feierlaune. „1600 Würstchen, 40 Helfer, Brandwachen, es ist an alles gedacht“, so der mit rot-weißer Schutzweste bekleidete Japes. Der Erlös gehe in diesem Jahr an die Kindergärten.

Rund 500 Würstchen packen einige Kilometer entfernt die Bakeder auf den Grill. Weit draußen, neben dem Freibad, lodert ihr als Kegel aufgeschichteter Holzstapel in die Höhe. „Das ist eigenes Holz aus dem Wald“, so der stellvertretende Ortsbrandmeister Sven Wüstenfeld. In Bakede ist die Feuerwehr Veranstalter und erntet viel Lob. „Tolle Sache, super organisiert“, lobt Ratsherr Peter Meyer.

Wie bei der BIK achten auch hier die Veranstalter penibel auf etwaigen Alkoholmissbrauch. „Früher gab´s auch mit Sperrmüll Probleme, aber jetzt kontrollieren wir und schichten erst relativ spät auf“, erklärt Wüstenfeld.

Von Bakede geht es rüber zum Hassel bei Eimbeckhausen. Hoch oben verbrennt die „Osterfeuergemeinschaft“ den in den letzten Wochen zusammengetragenen Strauchschnitt. Während „Osterhäsin“ Irmi Bartels an der Kasse Verzehrbons verkauft, erklärt Wilfried Grube aus Waltershagen: „Seit 13 Jahren holzt die ´Rentnerband´ die dürren Äste aus Gärten und den Hecken der Feldwege aus. Wir sind eine freiwillige Gemeinschaft, ohne Verein, ohne Vorstand. Das läuft bestens.“ Der rüstige Senior hat noch am Mittag 1 ½ Stunden lang Brennmaterial mit der Motorsäge zerkleinert. Seine Frau Arnhild am Imbissstand schätzt die Besucherzahl anhand der Würstchen. „500 Würstchen also etwa 300 Besucher, ein guter Schnitt.“

Vom Hassel geht der Blick weit ins Land. Überall im Deister-Sünteltal leuchten die Feuer in dunkler Nacht.

„Alles friedlich, keine besonderen Vorkommnisse“, meldet die Polizei am nächsten Morgen.

Ostersonntag 15 Uhr am Kurpark. Der große Auftritt von „Söltjer“ Klaus Kork. Der hat sich statt in den feinen Zwirn wie seine Kollegen von Kur- und Verkehrsverein und der GeTour ins braune Osterhasenkostüm aus dem Hamelner Fundus gezwängt, und verteilt in schweißtreibender Arbeit knapp einen Zentner Süßes. „Nur wer eines der 250 im Kurpark versteckten Eier bringt, kriegt was“, so die Idee, aber binnen Sekunden sieht sich Hase Kork umringt und überrannt von großen und kleinen Schokohasenjägern. Leicht lädiert bleibt Kork mit leerer Kiepe und zerzausten Hasenohren zurück. Trotz Regentropfen ein Riesenspaß findet auch die zehnjährige Joana und ihr fünf Monate alter Echthase Tapsi.

13 mal Feuerzauber, ein Zentner Süßes, viele tausend Bratwürstchen und hunderte glücklicher Bürger – kein Zweifel. Es ist Ostern in Bad Münder.

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