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Hair

Hair

Dienstag, 20. April 2010

hairwebDas 1967 in New York uraufgeführte Musical „Hair“ gilt als Meilenstein der Popkultur. Generationenkonflikt, Ablehnung autoritärer Strukturen, sexuelle Freizügigkeit, Drogen, vor allem aber die Anprangerung von Militär und Krieg und die Sehnsucht nach einer neuen Ära sind zentrale Inhalte des Stückes.

„Als wir nach Abschluss von ´Linie 1´ vor 1 ½ Jahren ein neues Stück für die Chöre suchten, sind wir auf ´Hair´ gestoßen“, erklärt die Musikpädagogin Gesa Rottler. Das sei zum einen vom Schwierigkeitsgrad her mit ´Linie 1´ vergleichbar, zum anderen ohne großen technischen Aufwand produzierbar.

Ein ganzes Jahr haben die Proben zu „Hait“ gedauert, ehe die bunten Blumenkinder, begleitet von einer kleinen Combo, in die Aula des Albert-Einstein-Gymnasiums einziehen konnten.

Die Story: Der aus Oklahoma stammende Farmersohn Claude Bukowski (Marco Quesse) ist zum Militär eingezogen worden und droht nach Vietnam geschickt zu werden. Vorher will er sich aber noch zwei Tage lang New York ansehen. Dabei freundet er sich im Central Park mit einer Hippie-Gruppe an und verliebt sich in die Millionärstochter Sheila (Julia Marie Creutzburg). George Berger (Tobias Ganswindt), der Anführer der Hippies, bringt die beiden zusammen. Doch deren Glück ist nicht von Dauer…

„Eigentlich kannten wir nur den Milos Forman-Film von 1979, der sich ganz auf die Songs wie ´Aquarius´, ´Hashish´ oder ´Hare Krishna´ konzentriert. Die viel griffigeren Aussagen des Bühnenstücks aber haben uns stärker beeindruckt, so dass unsere Aufführung mit dem Film eigentlich gar nichts zu tun hat“, so Rottler.

Zwei Stunden lang lassen die jungen Akteure das Lebensgefühl der Hippie-Zeit, deren Suche nach Frieden und Geborgenheit im Zeichen des Wassermanns, nicht nur mit stilechten Kostümen, sondern auch mit den unsterblichen Songs aus den späten Sechzigern lebendig werden. „Die kannten das alles nicht“, erklärt ein sichtlich beeindruckter Vater, „aber die Thematik hat sie gepackt. Das spürt man.“

Schade nur, dass sich die viele Arbeit nur in einer einzigen Aufführung erschöpft. Diesen Blumenkindern hätten sicher noch viel mehr Zuschauer gerne zugehört und zugeschaut.

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