Zeilen Sprung – Das Redaktionsbüro

05042 - 504 008

info@zeilen-sprung.de

Wege der Liebe

Wege der Liebe

Sonntag, 02. Mai 2010

dfgwebAls der Vorsitzende der Deutsch-Französischen Gesellschaft Hameln, Uwe-Michael Fanio, zusammen mit seiner Stellvertreterin Monique Schulz das Publikum im Haus der Kirche begrüßte, hatte er hektische Momente hinter sich. Erst in letzter Minute konnte für die erkrankte Pianistin Marie-Martine Bollmann aus Bordeaux mit Frédéric Sommer Ersatz gefunden werden.

Bild: (von links) Frédéric Sommer, Monique Schulz, Annette Pflug-Herdrich, Uwe-Michael Fanio

Ein Glücksgriff, wie sich herausstellte, denn der seit April 2008 an der Hochschule für Musik Köln-Wuppertal tätige, versierte Klavierbegleiter erwies sich zudem als überaus charmanter Moderator des Liederabends, und harmonierte nicht nur musikalisch mit der Rintelner Sopranistin Annette Pflug-Herdrich prächtig.

Das Thema „Liebe“ durchzog den Abend, von Gabriel Faurés „Le papillon et la fleur“ über die duftig-zarte, impressionistische Debussy Komposition „Beau soir“ bis hin zu Schumanns „Romanze op. 28 Nr. 2“, die Sommer dem Bösendorfer-Flügel im Haus der Kirche mit überaus betonter Emotion entlockte.

Das Publikum auf den viel zu harten Stühlen war schier entzückt über den kräftigen, glasklaren Sopran der Annette Pflug-Herdrich, die Schumanns „Die Lotosblume“ und „Der Nußbaum“ in romantischer Manier par excellence ins nächtliche Ambiente zauberte.

Nach der Pause dann eine veränderte Tonlage. „Eine andere Zeit, ein neues Zeitalter“, so kommentierte Fédéric Sommer den „Titelsong des Abends“, Francis Poulenc tanzte mit walzerhaftem Schwung „Les chemins de l´amour“, die Wege der Liebe, entlang. Gleichfalls zur „Groupe de Six“ gehörte der kauzige Eric Satie, dessen „Je te veux“ wohl den gesanglichen Höhepunkt des Abends bildete. „Lippen, Körper, Küsse. Da ist alles drin. Was wollen Sie mehr“, stellte Annette Pflug-Herdrich fest.

Und natürlich durften an diesem romantischen Abend Saties kongeniale Klavierkomposition „Gymnopédie Nr. 1“ ebenso wenig fehlen wie ein Chopin Nocturne und Reynaldo Hahns, einer Bachsche Air nachempfundene Komposition „A Chloris“.

Lange anhaltender Applaus und vereinzelte Bravorufe für einen Liederabend voller Charme und hohem musikalischen Können, der selbst das harte Gestühl vergessen ließ.

Weitere Einträge