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Zukunftsplanungen

Zukunftsplanungen

Freitag, 07. Mai 2010

zepwebEinen Massensturm von Bürgern hatte ohnehin niemand erwartet, doch mit gerade mal sechs Seniorinnen und Senioren, gleich viel Ratsherren und einem halben Dutzend Verwaltungsvertretern samt Bürgermeisterin war auch die dritte Bürgerbeteiligung zum Zukunfts-Entwicklungsprogramm (ZEP) der Stadt kein Publikumsrenner. Doch stand die Diskussionsfreude der Teilnehmer im umgekehrten Verhältnis zu deren Anzahl, ging es doch um brisante Zukunftsthemen wie Bauen und Wohnen, Stadt- und Landschaftsentwicklung sowie das Reizthema Verkehr.

Bild. Harald Meyer-Achilles hält die Bürgervorschläge fest

Nicht nur einzelne, notgedrungen sehr abstrakt formulierte „Leitsätze“ wurden von den Bürgern kritisch unter die Lupe genommen, vor allem konkrete Vorschläge von altersgerechter Quartiergestaltung bis zu 30er-Zonen und Falschparkern wurden der Verwaltung mitgeteilt.

„Es geht darum für die sich wandelnde Bevölkerungsstruktur die Lebensqualität in den Quartieren zu erhalten“, resümierte die Gleichstellungsbeauftragte Ulrike Hoffmann-Bürrig das Thema „Bauen und Wohnen“, und ein Bürger fügte hinzu: „Wir müssen den Schrumpfungsprozess geschickt steuern, nicht nur immer auf den Zuzug Jüngerer spekulieren.“

In der dreistündigen Marathonsitzung im „Deutschen Haus“ standen immer wieder Verkehrsprobleme und Wegeführungen im Mittelpunkt des Interesses: Die Anbindung des Bahnhofs an die Innenstadt, die Beschilderung, die Attraktivität der durch Leerstände belasteten Kernstadt. „Je weiter ein durch die Schilder am Stadtrand angelockter Tourist in die Innenstadt kommt, desto größer wird die Enttäuschung“, kritisierte ein Teilnehmer.

Auch das Landschaftsbild des Deister-Sünteltales stand zur Debatte. „Wir möchten, dass Geh- und Wegeverbindungen erhalten bleiben, die Wirkung von Trennendem wie der Umgehungsstraße abgemildert wird“, so die Bürger. „Keine westliche Umgehung Richtung Hameln, denn dann wäre die Stadt abgeschnitten“, warnten andere. Von „Bäumen, die in der Landschaft Blickpunkte und Perspektiven schaffen“ bis zur Forderung nach einem „Generalplan“, mehr Zebrastreifen und längeren Grünphasen bei Ampeln reichte die Palette der Bürgervorschläge.

Fazit: „Nicht zu viel Veränderung. Bad Münder soll auch 2025 Bad Münder bleiben, aber mehr auf Ältere Rücksicht nehmen“, so eine Vertreterin des Seniorenbeirates.

Ratsherr Uwe-Peter Keil und auch die Bürgermeisterin zeigten sich zufrieden mit der geleisteten Arbeit. Keil: „Die Bürger haben jetzt das Gefühl, das sie gehört werden und wir keine einsamen Entscheidungen treffen. Vieles wird direkt in die Zukunftsplanung übernommen.“ Die, so Harald Meyer-Achilles vom Referat Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung, gehe jetzt in die Ausschüsse und sei nach Verabschiedung im Rat „verpflichtende Richtschnur für die Arbeit von Politik und Verwaltung.“

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