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Pferdeseminar

Pferdeseminar

Sonntag, 30. Mai 2010

horsewebDem 34-jährigen Fuchswallach Michael macht keiner was vor. Da kann einer so dynamisch wie John Wayne höchstpersönlich daherkommen, Michael genügt ein Blick, um die Inszenierung zu durchschauen. „Pferde sind Spiegel der Stimmungen und der Persönlichkeit ihres Gegenübers“, weiß Claudia Braun, die Leiterin des Informationsworkshops auf Gut Theensen, dem Zuhause des Münderaner Reitvereins.

In ihren Veranstaltungen geht es nicht um die Entwicklung reiterlicher Fähigkeiten, stattdessen konfrontiert Braun die Teilnehmer mit dem „Wesen Pferd“. In dieser Begegnung erfahren nicht nur scheinbar versierte Führungskräfte viel Unbekanntes über ihre emotionale Kompetenz, Einfühlungsvermögen, ihre Eigen- und Fremdwirkung. Braun: „Es geht dabei um Nähe und Distanz, Körpersprache und Präsenz, vor allem aber um authentisches Handeln.“

Pferde interpretieren verborgene körpereigene Signale, haben sehr empfindliche Antennen für menschliche Körpersprache und andere meist unbewusste Verhaltensweisen.

„Das eigentliche Ziel ist es aus ´Pferdeflüsterern´ ´Menschenflüsterer´ zu machen“, stellt Gerhard Kirchner fest. Der selbständige Gärtnermeister ist sich durch das pferdegestützte Seminar der Techniken seiner Personalführung sehr viel bewusster geworden. „Deutlich strukturierte Zielvorgaben und dann den Mitarbeitern mehr Freiraum und Verantwortung zutrauen“, das habe er durch die Begegnung mit dem Pferd gelernt.

Und auch Birgit Koch aus Hannover zieht direkte Vorteile für ihr berufliches Handeln aus der Konfrontation mit den feinfühligen Vierbeinern. „Die reagieren nur auf natürliche Autorität und lassen sich nichts vormachen. Sie geben einem ungefilterte Rückmeldung auf das eigene intuitive und unbewusste Führungsverhalten. Das ist sehr hilfreich in beruflichen wie privaten Beziehungsstrukturen.“

Um den berühmten Draht zu anderen erfolgreich aufbauen zu können, so Claudia Braun, seien Pferde wichtige Partner auf dem Weg zu einer „ehrlichen, auf Respekt beruhenden, eindeutigen Kommunikation.“ Keine Frage also, es liegt an mir, wenn Fuchswallach Michael gelangweilt den Kopf wegdreht und sich trotz aller Bemühungen nicht einen Zentimeter vorwärts bewegen lässt.

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