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Offene Pforte

Offene Pforte

Mittwoch, 16. Juni 2010

gartenweb1Die „offene Pforte“ ermöglicht einen Blick hinter den Gartenzaun

Die Süntelbuche, die kennt der Münderaner. Aber wie steht es um den Trompetenbaum, den Perückenstrauch, das Schlitzblattgrauerle oder gar den Tulpenbaum? Zwei Tage lang haben sechs Münderaner Familien ihre Gartenanlagen in Rahmen der Aktion „Offene Pforte“ der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Mit botanischen Raritäten reichlich garniert etwa ist der 1747 als barocker Landschaftsgarten konzipierte Park des Schlosses Hasperde. Schon von weitem ist die griechische Tanne zu erkennen, die alle anderen Baumriesen des Parks überragt. „Da sie eine so gerade Schäftung hat und in Griechenland in Küstennähe wächst, wurde ihr Stamm oft als Schiffsmast genutzt“, erklärt Hausherrin Monica Gräfin Adelmann den zahlreichen Gartenbesuchern. Das 1 ½ Hektar große barocke Parkareal wurde 1820/25 nach hannoverschem Vorbild in einen englischen Landschaftsgarten umgewandelt, in dem wuchtige Einzelbäume das Bild bestimmen.

Auch der Pfarrgarten in Beber blickt auf eine rund 200-jährige Geschichte zurück. Das Alter, so Pastor i.R. Volkhard Löber, ließe sich jedoch nur aus dem der Bäume erschließen. Der Pfarrgarten, ein schönes Zeugnis ländlicher Gartenkultur, entspräche einer „Denkbewegung des frühen 19. Jahrhunderts“, einer Zeit, in der Garten- und Landschaftsgestaltung sehr in Mode kam.

Löber, der seit acht Jahren im Pfarrhaus lebt und den Garten pflegt: „Das ist eine ständige Entwicklung, manche Ecken muss man wachsen lassen, andere bewusst gestalten.“ Einblick in einen „dreigeteilten Garten“ gewährte das Ehepaar Raymund und Heidrum Lederhofer im Tiefentalweg. Am augenfälligsten ist der 700 Quadratmeter große Seerosenteich, in dem ein unaufhörliches Froschkonzert ertönt. Die „wilde Wiese“ nebenan bleibt sich selbst überlassen und auch hinterm Haus hat die Hausfrau nach Licht und Schatten getrennt allerlei angepflanzt: Frauenmantel, Perückenstrauch, Rosmarien und Lavendel. Ordentlich in Reih´ und Glied dagegen die Anpflanzungen im Gemüse- und Obstgarten: Kartoffeln, Tomaten, Mais, diverse Salate. „Alles von Scheckenzäunen umgeben, denn wir wollen das schließlich selber essen“, lacht die Gartenbesitzerin.

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