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Lüderser Serenade

Lüderser Serenade

Montag, 16. August 2010

brwebSommerfest und Lüderser Serenade

Auf dem uralten Friedhof rund um St. Marien in Lüdersen geht es an diesem Spätsommerabend überaus lebendig zu. Hartmut Rieck, Bennigser Bürgermeister, Weinliebhaber und Mitglied diverser Weinzirkel, schenkt im rosafarbenen KiMus- T-Shirt ein Gläschen Rosé nach dem anderen aus. Das kleine Sommerfest des „Fördervereins für die Kirchenmusik der ev.-luth. Kirchengemeinde Bennigsen-Lüdersen“ findet regen Zulauf.

Bild: Leonhard Brandstetter

„Uns gibt es seit 2006 und wir haben derzeit rund 65 Mitglieder, die aus der ganzen Region kommen“, so die KiMus-Vorsitzende Gabriele Rose. Aus Spendenmittel fördert KiMus e.V. Musikgottesdienste, die Kantorei St. Martin, ein Männerchor-Projekt, den Posaunenchor sowie Weiterbildungsmaßnahmen.

An diesem Abend wird eine neue Idee der Kirchenmusikerin Sabine Nauber realisiert. „Mit der ersten Lüderser Serenrade wollen wir den wunderbaren Kirchenklangraum von St. Marien in Lüdersen für unsere Musik stärker nutzen. Bislang sind wir hauptsächlich in Bennigsen aufgetreten.“

Das Konzertprogramm, zu dem sich nach Ende des Sommerfestes die Besucher ins kleine Kirchenschiff drängen, ist breit gefächert. Im Mittelpunkt des Konzertes steht Leonhard Brandstetter, Gitarrist und Sohn des Marktkirchen-Kantors Manfred Brandstetter. Er präsentiert den Konzertbesuchern ein Gitarrenkonzert, das von John Dowlands Dialog zweier Liebender über südamerikanische Rhythmen von Heitor Villa-Lobos bis zum „Walzer op. 8, Nr. 4 in G-Dur“ von Agustin Barrios Mangoré reicht.

„Den Rahmen bilden einige Chorstücke der Kantorei, begleitet von Gitarre, Flöte und Geige“, ergänzt Nauber.

Thematisch dreht sich alles um das Thema Liebe, Sehnsucht, Herzeleid. Das trifft den Nerv der Zuhörer „Schön“, entfährt jemandem ganz spontan in der Stille nach Dowlands „Come when I call, or tarrie till I come“.

Brandstetters unverstärktes, kontrolliert virtuoses und gleichzeitig einfühlsames Spiel bekommt durch den Verzicht auf elektronische Verstärkung mitunter eine unerhörte Zartheit. In Villa-Lobos „Choro Nr. 1“ dann mischt sich eindrucksvoll Samba mit Wiener Kaffeehausrhythmik.

Die von der gut disponierten 15-köpfigen Kantorei vorgetragenen Brahmslieder gehen zu Herzen, und am Ende mündet alles ein in „Nun ruhen alle Wälder“ nach Paul Gerhardt, dem gelungenen Abschluss eines Abends, der bei den Besuchern eine breite Gefühlspalette angesprochen hat. Sabine Nauber hat bereits weitere „Lüderser Serenaden“ in Planung, auf die man sehr gespannt sein darf.

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