Klassentreffen
Klassentreffen
Sonntag, 29. August 2010
Es war ein Wiedersehen mit großem Hallo. Auf der Terrasse des „Waldschlösschens“ am Osterberg trafen sich ehemalige Schülerinnen und Schüler der Klasse 10 D. Vor genau 30 Jahren hatten sie ihren Abschluss an der Abraham-Lincoln-Realschule gemacht.
„Seitdem haben wir uns alle fünf Jahre hier getroffen“, erklärt Andreas Kohrs. Der 47-jährige Verfahrenstechniker am Kernkraftwerk in Brunsbüttel organisiert die Klassentreffen. Immer neue Ehemalige treffen am „Waldschlösschen“ ein. „Regina, bist Du das? Hast dich aber verändert. Neue Haare?“
Die meisten haben schon die Wanderung durch den Osterberg mitgemacht und freuen sich jetzt auf einen gemütlichen Gedankenaustausch. „Wir waren sieben Jungs und 20 Mädchen“, erinnert sich Kohrs. Die Klassenlehrerin der Abschlussklasse war Christa Rothe.“ „Und Herr Kunigk war mein Lieblings-Mathelehrer“, fügt Petra Strehler hinzu. Sie kommt aus Wendelsheim bei Bad Kreuznach und hat die weiteste Anreise hinter sich. Sie sei sehr gerne zur Schule gegangen, so die 47-Jährige. „Wir waren eine nette Klasse und haben viel gefeiert. Geburtstage, Tanzfeten in der Schule oder in privaten Partykellern zuhause“, so die gelernte Floristin, die später vor der Kinderpause auch als Immobilienmaklerin und Bankfachwirtin gearbeitet hat. Um zehn Uhr sei aber Schluss gewesen, ruft eine Mitschülerin
In den 70ern seien bei den Jungs Autos, frisierte Mofas und Mädchen, modisch Parkas, Jeans und Turnschuhe angesagt gewesen. „Aber Drogen und Alkoholexzesse hat es nicht gegeben“, stellt Kohrs fest und die Umstehenden nicken zustimmend. Reibereien mit der Lehrerschaft? Ebenfalls Fehlanzeige. „Im Rückblick war einfach alles klasse“, lacht Kohrs. Und außerdem, man sei ja nicht nachtragend.
Beruflich haben die ALS-Absolventen von 1980 viele Wege eingeschlagen: eine Studienrätin, ein Tankstellenbesitzer und sogar eine Sängerin ist dabei. Sylvia Stamm aus Nettelrede singt in der Bigband Bad Münder Jazzstandards, Swing- und Poptitel.
Die 10 D hat es über ganz Deutschland verteilt, eine Schülerin ist sogar nach Australien ausgewandert. Viele aber sind ihrer Heimat treu geblieben. Sylvia Stamm: „Mal eine Zeit in Hameln, ein paar Jahre in Hannover, dann aber wieder gerne zurück ins gute alte Sünteltal.“
Noch bis weit nach Mitternacht tauschen die Ehemaligen im „Waldschlösschen“ Erinnerungen aus. Auch Wolfgang Kunigk, der Lieblings-Mathelehrer, ist noch gekommen. Und keiner zählt, wie oft an diesem Abend die Frage gestellt wird: „Weißt Du noch?“