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Christl.-jüd. Feierstunde

Christl.-jüd. Feierstunde

Sonntag, 12. September 2010

webschalomChristlich-jüdische Feierstunde

Mit einem „L´Schana Towa“, einem „guten neuen Jahr 5771“, begrüßte der Vorsitzende des Münderaner Forums Glas, Hermann Wessling, die zahlreichen Besucher, die sich zur christlich-jüdischen Feierstunde in der Petri-Pauli-Kirche eingefunden hatten. Im Mittelpunkt stand das Thema der „Zehn Gebote“, die zwei Wochen lang durch Glasbilder des Brandenburger Künstlers Werner Kothe veranschaulicht werden.

Bild: Die Gruppe „Schalom“ musizierte in der Petri-Pauli-Kirche

Doch die Teilnehmer bekamen die Gebote auch zu hören. In hebräischer und deutscher Sprache trugen die aus Russland stammende Rabbinerin Ilana Baird und die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Hameln, Rachel Dohme, die uralten Gesetzesworte vor.

Umrahmt wurden Lesungen und Grußworte von der Gruppe „Schalom“, die unter der Leitung von Chormeister Petr Chrastina „Ma Halsch“ (Was ist der Mensch, der Leben sucht), „Adom Olam“ (Gott aller Welt) und abschließend ein beherzt vorgetragenes „Osch Schalom“ (Gott schafft Frieden in der Höhe) sangen.

„Wir sind sehr gerne gekommen“, so Dohme, die die Mitglieder der christlichen Gemeinden Bad Münders zum Richtfest des ersten Synagogenneubaus einer liberalen jüdischen Gemeinde in Deutschland am 23. September in Hameln einlud.

„Was uns eint ist stärker als was uns trennt“, so Dohmes Fazit.

Superintendent Philipp Meyer spürte dem Zusammenhang von zehn Geboten und dem Werkstoff Glas nach. „Ist fragil und doch fest und hart, fließt trotz seiner Festigkeit unendlich langsam, ist transparent, scheint also durch“, so Meyer. Das gelte auch für die Gebote, die die Jahrtausende überdauert hätten.

Pastoralreferent Hans-Georg Spangenberger, der Vertreter des katholischen Dekanats Hameln-Holzminden, verwies darauf, dass sich der Dialog zwischen Juden und Christen – in den USA schon seit vielen Jahrzehnten bewährt – mit dieser Veranstaltung in Bad Münder auch hierzulande „neu verortet“ habe.

Pastor Dietmar Adler lobte den Mut Werner Kothes, habe dieser doch ein „heikles Thema“ angefasst, das in der Kunst gar nicht so häufig behandelt würde. Adler: „Ihre Bilder eröffnen Räume, in mehrfacher Hinsicht.“

Kothes Glasbilder sind täglich von 16 bis 18 Uhr zu sehen.

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