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Jugendgolfer

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Dienstag, 14. September 2010

webjdggolf1Jugendgolfer im Aufwind

Sonntag 17 Uhr. Clubmeisterschaften des Golfclubs Am Deister. Traditionell werden die Teilnehmer am 18. Loch vorm Clubhaus von den Clubmitgliedern mit Beifall begrüßt. Der brandet heftig auf, als Jugendspieler Fabian Hennig den Ball aus rund 50 Meter Entfernung in hohem Bogen nur wenige Zentimeter neben die Fahne legt. „Übung macht den Meister? Von wegen. Ich könnte üben bis ich schwarz werde, zu so etwas brauchst du echt Talent“, stöhnt ein erfahrener Golf-Senior.

Bild: Drei Junggolfer auf dem Weg zum Einlochen

Und an Talenten mangelt es beim Golfclub Am Deister (GC) nicht. In den letzten Jahren hat sich eine Handvoll jugendlicher Spieler von Anfängern zu hoffnungsvollen Nachwuchsspielern entwickelt. Allen voran der jetzt 14-jährige Fabian Hennig. Der hat nicht nur die schlanke Gestalt von seinem Vater Thomas geerbt, sondern auch die Fähigkeit, den kleinen weißen Ball über große Entfernung mit wenigen Schlägen ins Loch zu befördern. Vater Thomas ist nämlich Golf-Pro bei Golfclub Am Deister und betreibt auf dem Platz die kleine Golfschule „Easy Swing“.

Seit vier Jahren ist Fabian aktiv dabei und hat sich vom Einsteiger-Handicap von 54 überaus rasant bis auf sensationelle 4,2 gesteigert. „So fünf bis sechs Tage pro Woche Training sind schon notwendig, meist zwei oder drei Stunden“, erklärt er. Seine Stärken sind das „chippen“ und „pitchen“, die Annäherung ans Grün und das Spiel aufs Grün. Das Einlochen, von den Golfern „putten“ genannt, könne er aber noch verbessern, gesteht der Nachwuchsgolfer.

webfabianFabian hat bereits erfolgreich Turniere in der nationalen Ausscheidung mitgespielt und war nach seinem Sieg bei der Jugendtrophy des Clubs trotz seines jugendlichen Alters zur Clubmeisterschaft in der Klasse der Erwachsenen zugelassen. Die er dann auch prompt überlegen gewann. Vorbild? Keine Frage, Martin Kaymer. Berufswunsch? Golf-Pro, vielleicht.

„An Fabian kommt keiner ran“, meint auch Fabians Trainingspartner, der 16-jährige Sven Gebhardt. Den Berufswunsch Profi-Golfer hat der allerdings schon ad acta gelegt. „Das geht nur, wenn man sich komplett darauf konzentriert. Aber ich muss ja auch noch was anderes machen“, so Sven. Schule geht vor, sagen die Eltern, trotzdem ist Golfen für Sven „ein riesiger Spaß und ein Supersport“, bei dem er seinen Vater längst in den Schatten stellt. „Ich mag die Athletik und laufe auch gern, und wenn ein Abschlag gut klappt, dann ist das ein großes Erfolgserlebnis.“ An Kondition mangelt es nicht, auch bei der anstrengenden Clubmeisterschaft über 36-Löcher hatte Sven keine Probleme und kam sogar neben Fabian aufs Treppchen. „Die Ergebnisse zeigen, dass ich offenbar bei schlechtem Wetter besser spiele als bei Sonnenschein“, staunt Sven.

Wie Sven ist auch das Brüderpaar Jan Felix und Peer Bastian Duensing (12 und 10 Jahre) über den Vater zum Golf gekommen. Beide nehmen an der Golf-AG des Otto-Hahn-Gymnasiums in Springe teil und sind an den Wochenenden fleißige Turnierteilnehmer. Mit Erfolg. So wurde Peer unlängst bei der Jugendtrophy in Burgwedel erster Netto-Sieger, sein Bruder belegte Platz 4.

Zusammen mit den drei Falke- Brüdern Nick, John und Mika sowie dem 11-jährigen Philipp Neitz bilden die Duensings ein schlagkräftiges Jugendteam.

Dass zum Golfsport neben dem Ehrgeiz eine gute sportliche Leistung zu erreichen auch Tugenden wie Höflichkeit, Fairness, Respekt und Beachtung der Etikette gehören, ist für die Jungs keine leere Floskel. „Ist doch klar, dass man seinem Gegner gratuliert und dabei die Mütze abnimmt“, so Philipp Neitz. „Das gehört sich so.“

Jugendwartin Gisela Schröder ist stolz: „Die Jungs haben wir ohne äußere Förderung ganz alleine durch die Vereinsarbeit nach vorne gebracht. Das ist also nicht nur in den großen Clubs wie in Hannover möglich, auch bei uns steht der ganze Club engagiert hinter der Jugendarbeit.“

Golf stärkt Selbstwertgefühl und Persönlichkeit, stellen auch Eltern und Lehrer fest.

webresultat2Und GC-Präsident Friedrich Schröder freut sich, dass nach Abschluss der äußeren Ausbaus der Anlage am Osterberg, der Erweiterung zum 18-Loch-Platz, der Schaffung des „Waldschlösschens“ als Clubheim und dem Neubau eines Sanitärtraktes, jetzt mit der hoffnungsvollen Garde der Jungspieler auch die sportliche Seite gewaltigen Aufwind bekommt.

„Wann immer diese Jungs auflaufen, kommt Freude auf. Man merkt, dass sie sich auch unter älteren Golfern durchaus wohlfühlen.“

Vielleicht, so hoffen die Junggolfer, finden ja auch mal ein paar Mädchen Spaß dabei mitzuspielen.

Bild: „Da oben gehören wir hin!“  – „Wieso? Sind wir doch schon!“


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