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DDD – Der Patensohn

DDD – Der Patensohn

Sonntag, 17. Oktober 2010

webdddztg„Es ist rührend mit anzusehen mit welchem Herzblut die alle spielen. Ganz große Klasse“, stellte Bühnenprofi und Plattdeutsch-Ikone Brigitte Wehrhahn begeistert fest. Am Ende wollte der donnernde Applaus für das Ensemble des Jungen Theaters Beber, besser bekannt als „Didel-Dadel-Dum“-Theater, kaum enden.

Bild: Reizendes Damentrio: Candy, Cherry und Honey

Mit „Der Patensohn“, einer Mafia-Komödie aus der Feder des Nienstedter Autors Daniel Nagel präsentierte „Didel-Dadel-Dum“ einen Theaterabend, der einfach „Bombe!“ war. Dieser von Sheldon, einem von Sven Busche dargestellten verschrobenen Wissenschaftlers als „running gag“ benutzte Ausdruck stand über der gesamten Inszenierung.

Die unkomplizierte Handlung der Komödie um Adamo DiAngelo, den Sohn der Mafia Patin, der statt wie geplant im Kloster im Bordell aufwächst und davon träumt ein begnadeter Tänzer zu werden, ist von Peggy Zawilla sorgfältig und mit genauem Blick für Details auf die Bühne gebracht worden. Eben diese Kleinigkeiten wie das schnurrende Kätzchen (allerliebst Adara Fee Zawilla), die virtuosen Tanzeinlagen des nicht gerade gertenschlanken Torben Holle im Rüschenhemd, die Frauen- und Käfer-Phobien des von Roland Plener glänzend dargestelltem Captain „C“ Cooper gaben der Aufführung Charme, Witz und Klasse.

Glänzend auch die Riege der Damen aus Madame Sugars (absolut passend besetzt mit Johanna Abend) Etablissement: ob Cherry (Monja Schewe zum Verlieben), Ann-Kathrin Scheibe (unerhört sexy als Kinderkrankenschwester Honey) oder die brünette Denise Imhoff als dauerlutschender Vamp, allesamt eine Augenweide, textsicher und ausdrucksstark.

Umwerfend komisch und einfach „Bombe!“ Routinier Sven Busche, hübsch-hässlich Saskia Hanke als Mathematikerin mit Horrorbrille und Abakus, und gewohnt quirlig das durch die vier Akte führende Zeitungsmädchen Vanessa Hansch.

Bei den drei Gangstern sorgte die herrlich cholerische Linda Lachmann als „Kehlenschlitzer Maddy“ für so manchen Lacher, und Mike Neuendorf als dickbäuchiger, tyrannischer und bestechlicher Special FBI-Agend O´Harrigan fand am Ende doch zu seiner Baretta DiAngelo, der von Stefanie Fischer überzeugend verkörperten Powerfrau-Patin im schwarzen Zwirn und mit Zigarre.

Schauspielerische Entdeckung des Abends aber war sicherlich die smarte, kühl-beherrschte Nele Kühn als „Consiliera“ im Nadelstreifen. Erstaunlich präsent, mit hervorragender Intonation und absolut glaubhaft und wandlungsfähig nicht nur in ihrer Schlüsselszene mit Mike Neuendorf.

Mit dem „Patensohn“ macht „Didel-Dadel-Dum“ das Dutzend voll. 12 Jahre, 12 Stücke. Wer glaubte, das Können der Akteure sei ausgereizt, der hat geirrt. Dank auf den Leib geschriebenem Text und glänzender Regie hat sich die Truppe diesmal selbst übertroffen. Einfach „Bombe!“

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