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Psoriasis

Psoriasis

Montag, 01. November 2010

Vielleicht liegt es am unaussprechlichen Namen, dass die von „Psoriasis vulgaris“, einer der häufigsten entzündlichen Hauterkrankungen, betroffenen Patienten nur eine unzureichende Lobby haben. Immerhin nutzten zahlreiche Besucher die Möglichkeit, sich bei einer eintägigen Informationsveranstaltung für chronisch Hautkranke anlässlich des Welt-Psoriasis-Tages im Martin-Schmidt-Konzertsaal umfassend über unterschiedliche Aspekte des Themas zu informieren.

Gerhard Saalmann, der erste Vorsitzende des Selbsthilfeverbandes „Psoriasis & Haut“ beklagte die geringe Wahrnehmung seiner Organisation in der Öffentlichkeit. Die an Psoriasis (Schuppenflechte) Erkrankten stünden häufig im Schatten der großen Sozialverbände. „Da sind Seilschaften am Werk, die das Geld abkassieren.“

Gleichwohl, so Landrat Rüdiger Butte, seien Selbsthilfe-Netzwerke unentbehrlich, vor allem um den sozialen Auswirkungen entsprechender Krankheiten, die häufig in die Isolation führten, entgegen zu wirken.

„Eine sehr schwierige Aufgabe“, erwiderte die Bundestagabgeordnete Gabriele Lösekrug-Möller auf Saalmanns Aufforderung „etwas Positives zur Gesundheitsreform“ zu sagen.

Lösekrug-Möller stellte fest: „Auch der Gesundheitsbereich leidet – an Reformitis.“ In einer umfassenden Darstellung des gegenwärtigen Standes der von der Bundesregierung vorgenommenen Maßnahmen kritisierte Lösekrug-Möller insbesondere die dadurch drohende Auflösung einer solidarischen Lastenverteilung. Es gelte statt zunehmender Ungleichheit der Belastungen zum einen den Selbsthilfegedanken im Sinne eines bürgerschaftlichen Engagements zu stärken, zum anderen eine Bürgerversicherung zu entwickeln, die eine belastungsgerechte Teilhabe am medizinischen-technischen Fortschritt ermögliche.

„Selbsthilfe“, so die Abgeordnete, „braucht Ermöglichungsstrategien.“ Neben der gesundheitspolitischen Diskussion standen vier Expertenvorträge, die sich u.a. mit den Zusammenhängen von Psoriasis und Herz-Kreislauferkrankungen, Fragen zur Diagnostik und Therapie sowie „psoriatischer Spondarthritis“, der gegenseitigen Abhängigkeit von Haut, Gelenken, Wirbelsäule und Magen-Darmtrakt, beschäftigten.

Informationsstände von Fachfirmen im Foyer ergänzten das Vortragsangebot.

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