St. Annen Ausschuss
St. Annen Ausschuss
Freitag, 12. November 2010
Der seit neun Jahren vom Ratsherr Dietmar Nossing geleitete Ausschuss der St. Annen- und Bartholomäi-Stiftung ist ein Ausschuss der etwas anderen Art. „Klein aber fein“, so Ausschussmitglied Petra Joumaah, und ein Gremium, das seine Beschlüsse ausnahmslos einstimmig fasst.
Bild: Karin Kurdzel und Dietmar Nossing
So auch bei der Frage, ob die St. Annen-Semmel künftig von zwei statt bislang einem Bäcker gebacken werden sollen. Seit vielen Jahren hatte die Bäckerei Licht diese Aufgabe übernommen, nun aber lag eine Anfrage vor, ob nicht eher eine zum Lehen gehörende Bäckerei die ein Kilo schweren Semmeln herstellen solle. „Es gibt eigentlich keinen vernünftigen Grund zu wechseln“, stellte der Ausschussvorsitzende Dietmar Nossing fest, zumal „das große Geld“ mit dieser Aktion ohnehin nicht zu machen sei. Andererseits, so die Ausschussbetreuerin der Stadt, Karin Kurdzel, habe die Bäckerei Licht ausgeholfen, so dass man sie nicht fallenlassen wolle. Ideale Rahmenbedingungen also für einen Kompromiss: ab 2012 werden künftig beide Münderaner Bäckereien für jeweils drei Jahre das Traditionsgebäck herstellen, so der natürlich einstimmig gefasste Beschluss.
Im vergangenen Jahr wurden 80 Semmel gebacken, die am Gründonnerstag an schulpflichtige Kinder, an die Pastoren, an die 102 Jahre alten, ältesten Bürger sowie an die Münderaner Tafel gegeben wurden.
Eine längere Diskussion entzündete sich an der Vorlage zu einer Satzungsänderung, nach der der Stiftung gehörende Flächen künftig unter der Bedingung einer großflächigen Bewirtschaftung zuerst den jeweiligen Anliegern zu einem Mindestpreis angeboten werden sollen, falls die bisherigen Pächter die Flächen nicht mehr pachten wollten. Erst dann solle öffentlich ausgeschrieben werden.
Nossing ergänzte: „Wir haben aus der Erfahrungen mit einem viel zu hohen Angebot eines Hobby-Landwirtes gelernt. Das war zwar erfreulich, doch laufen wir Gefahr, dass der Grundstückverkehrsausschuss des Kreises als Aufsichtsbehörde uns das nicht genehmigt.“
Die allgemeine Finanzlage der Stiftung skizzierte Nossing als „sehr gut“. Erneut wurden im nicht-öffentlichen Teil acht Stipendien an bezugsberechtigte Lehensmitglieder vergeben. Deren Zahl hat sich im abgelaufenen Jahr um 35 erhöht, teilte Karin Kurdzel mit.