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AEG + hameln group

AEG + hameln group

Sonntag, 28. November 2010

webhg„Das isses.“ Ein mit O-Saft gefülltes Sektglas in der Hand und mit mächtig viel Stolz im Blick deutet der 19-jährige Julius ganz im Stile eines erfahrenen Vernissage-Besuchers auf sein Werk. „Toll“, haucht seine Begleitung Christina. Die ist 18 und schwer beeindruckt.

Julius´ Bild eines weiblichen Torsos ist eines von über 200 Kunstwerken, die jetzt in einer Vernissage in der großen Glashalle der „hameln group“ in Afferde einem geladenen Publikum vorgestellt wurden.

Zwei Schuljahre lang haben sich Schülerinnen und Schüler des Albert-Einstein-Gymnasiums (AEG) mit der künstlerischen Umsetzung des Firmenleitbildes der „hameln group“ beschäftigt. „Das Motto ´Menschen im Blick´ korrespondierte ganz ausgezeichnet sowohl mit den Vorgaben fürs Zentralabitur wie auch mit unseren schulinternen Leitbild“, so die Kunsterzieherin Maike Juniel-Vieting. Was die AEG-Schüler zu den Klängen der von Maurice Laurenz geleiteten Bigband präsentierten, deckt ein breites Spektrum künstlerischer Techniken ab: Porträtzeichnungen mit Kohle- oder Bleistift, bunte Papiercollagen, Studien menschlicher Proportionen, comicartige Gesichter im Roy Lichtenstein-Stil, weiß-gelbliche lebensgroße Figurengruppen aus Pappmaché. Im Nebenraum läuft das Endlosband einer sehr experimentell anmutenden Videoinstallation, eine „Nonne“ und ein paar Jungmänner inszenieren eine spontane Spielszene und auch die dem „Literarischen Quartett“ nachempfundene „Expertenrunde“ findet reichlich Beifall. Nur die Mona Lisa verzieht die Mundwinkel.

„Die Schüler haben dabei gelernt Menschenbilder kritisch zu hinterfragen“, so Juniel-Vieting. Beim Thema „Der Mensch in der Werbung“ werde deutlich, dass der Körper- und Beautykult à la Heidi Klum in den letzten Jahren rapide zugenommen habe. „Unsere Schüler können das zwar kritisch formulieren, sind aber nicht immer in der Lage, diesem Trend zu widerstehen“, erklärt die Pädagogin.

Möglich wurde die „Mensch im Blick“-Ausstellung durch die Kooperation von AEG und „hameln group“. Deren Inhaber Christoph Kerstein ist begeistert: „Diese Partnerschaft trägt wie man sieht sehr kreative Früchte.“

Die nüchtere Welt von Naturwissenschaft und globalem Business trifft auf ein vielfältiges künstlerisches Potenzial, das selbst Experten verblüfft. „Ich habe schon eine ganze Reihe sehr talentierter Entwürfe gesehen, handwerklich und inhaltlich ganz erstaunlich“, begeistert sich ein Kunstkreis-Mitglied.

Schulleiter Wolfgang Weber freut sich derweil nicht nur über eine gelungene Vernissage, sondern auch über die finanzielle Förderung des AEG-Kunstunterrichts durch die „hameln group“. Am meisten aber freut sich wohl Jungmaler Julius. Darüber, wie toll man mit gekonnter Malerei jungen Damen imponieren kann.

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