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Schultz-Waßmuth geht

Schultz-Waßmuth geht

Sonntag, 02. Januar 2011

wbwasmuth„Wir sind traurig, denn er war unser ´Pastor der Herzen´“, seufzte Sabine Priesett und drei umstehende Damen nickten zustimmend. Mit vielen kleinen Geschenken sowie lobenden Dankes- und Grußworten überhäuft, nahmen Pastor Hans-Joachim Schultz-Waßmuth und seine Ehefrau Bärbel bewegt Abschied von den zahlreichen sich im Gemeindehaus drängenden Gästen des Neujahrsempfang der Petri-Pauli-Gemeinde.

„18 Jahre Pastor in Bad Münder, das sind rund 450 Gottesdienste und etwa 500 Konfirmanden, aber auch Pflichten wie Kirchenbauausschuss und Jahresabschlussrechnung“, so Margret Luther vom Petri-Pauli-Kirchenvorstand.

„Kirche muss ein Gesicht haben und Sie haben unserer Kirche ein Gesicht gegeben“, stellte Bürgermeisterin Silvia Nieber anerkennend fest, und Ortsbürgermeisterin Petra Joumaah lobte die gesamte Familie Schultz-Waßmuth, Vater, Mutter und drei Kinder, die in vielen Bereichen „Großes geleistet“ habe.

Pfarrer Bernhard Baumert überreichte Klosterlikör, und die frischgebackene stellvertretende Pastoralratsvorsitzende der katholischen St. Johannes Baptist-Gemeinde, Maria Ballmaier, erinnerte humorvoll an Schultz-Waßmuths´ ausgeprägte „Kaffeemaschinen-Kompetenz“, bevor Hermann Wessling „ohne Amt und Würden als katholischer Weggefährte“ an die intensive ökumenische Zusammenarbeit sowie daran erinnerte, dass Schultz-Waßmuth an die Nenndorfer „St. Godehardi-Gemeinde“ wechsele. „Bischof von Hildesheim werd´ ich aber trotzdem nicht“, erwiderte Schulz-Waßmuth gewohnt schlagfertig.

„So muss man heute predigen, wenn man jemanden erreichen will, der von tausend Zweifeln geplagt wird“, lobte Grünen-Ratsmitglied Gerhard Fiedler Schultz-Waßmuths´ „realistische Sprache ohne frommen Habitus.“

webwas2„Nebenvakanzvertreterin“ Pastorin Uta Bösche-Ritter aus Flegessen hob Schultz-Waßmuths´ “profundes und lustvolles Interesse an der Lehre“ hervor, Kantor, Chor und Anwesende brachten Ständchen, und Sabine Priesett überreichte mit Vertreterinnen des Kindergartens einen „Wunschbaum“. „Kenn´ ich, ficus benjamini, Birkenfeige, braucht´ nur einmal pro Woche Wasser“, kommentierte der scheidende Pastor das symbolträchtige Geschenk mit einem Lächeln.

Es sei eine wirklich gute Familienzeit gewesen, dankte Bärbel Schultz-Waßmuth bewegt. „Wir sind hier gesehen, gehört, verstanden und berührt worden. Was darf man mehr erwarten?“

Auch in seinen Abschiedsworten demonstrierte Hans-Joachim Schultz-Waßmuth noch einmal Witz und Wortgewalt. Eben ein ganz normaler Pastor wolle er sein, ohne modischen Schnickschnack. Das Wichtigste? Das auf Vorschuss geschenkte Zutrauen der Gemeinde. Ohne das sei nämlich Kompetenz eine ziemlich einsame Sache.

Sprach´s, kassierte vom Superintendenten noch ein dickes Lob für 18 Jahre erfolgreiche Kirchenarbeit in Bad Münder und verabschiedete sich mit einem fröhlichen „Gott befohlen“. Schultz-Waßmuths´ halbe Münderaner Stelle ist bereits neu ausgeschrieben und wird durch das Landeskirchenamt besetzt werden.

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