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Sonntag, 02. Januar 2011

webdskcdu„Na, wo drückt denn der Schuh?“ Diese allgemein gehaltene Frage des stellvertretenden Münderaner Bürgermeisters Hans-Ulrich Siegmund wussten der Chefarzt des Reha-Klinik, der Internist Dr. Jürgen Borghardt und seine Kollegen von der Deister-Süntel-Klinik durchaus differenziert zu beantworten.

Bild: von li. Petra Joumaah, Hans-Ulrich Siegmund, Dr. Ernst Jürgen Kirchertz, Dr. Steffen Krautzig, Dagmar Niemeyer, Dr. Jürgen Borghardt.

Und so erfuhr die dreiköpfige CDU-Delegation, die zur traditionellen Überreichung eines kleinen Neujahrsgeschenkes in die Reha-Klinik am Deisterhang gekommen war, dass zum einen die Jahresauslastung der medizinischen Einrichtungen zufriedenstellend sei, sogar leicht über dem Bundesdurchschnitt läge, gleichwohl im Gesundheitssektor ein massiver „Verdrängungswettbewerb“ anstehe. Borghardt: „Da vollzieht sich eine Marktbereinigung durch private Gesellschaften, die aufkaufen und zusammenlegen.“

Häuser, die nur auf Grundversorgung setzte, drohten in die Pleite zu laufen. Spezialisierung sei daher das Gebot der Stunde auch für „Krankenhäuser bescheidener Größe“.

Mit den Bereichen Onkologie, Nephrologie, der palliativmedizinischen Abteilung, einer Intensivstation, dem Ärztenetzwerk und einem Hospiz gehe man in Bad Münder den richtigen Weg. Nicht nur als Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule sei man in der Fachwelt hochgeschätzt, sondern auch als Arbeitgeber ein deutliches Standort-Plus für die Kommune.

Von eben der aber forderte Borghardt „optimale Unterstützung“ ein. Es gäbe in der Öffentlichkeit „kein Bewusstsein für die Qualität der fachspezifischen Vor-Ort-Angebote“. Borghardt weiter: „Hier geht es nicht um landschaftliche Reize, sondern um medizinische Fachkompetenz.“

Gerade angesichts des Konkurrenzkampfes mit den Anbietern in den beiden anderen großen Gesundheitsstandorten des Landkreises gelte es über Trägergrenzen hinweg ein abgestimmtes medizinisches Konzept zu entwickeln. Borghardt: „Das wenigstens muss die Politik leisten. Wir brauchen einfach vor Ort eine stärkere politische Lobby für das Stadtkrankenhaus, die Deister-Süntel-Klinik.“

So könnte sich die Politik beispielsweise gleich einmal mit den eklatanten Parkplatznöten im Klinikbereich beschäftigen. „Das ist ein Ärgernis, das uns Patienten kostet“, klagte auch der Nierenexperte Steffen Krautzig. Bislang sei die Suche nach ausreichend Parkraum nicht erfolgreich gewesen, weder dürfe der bisherige naturbelassene Parkplatz vor der Rettungswache aus Gründen des Heilquellenschutzes angetastet werden, noch stünde momentan Ausweichparkraum „Auf der Dahne“ in Aussicht.

Gespräche zur Thematik habe es noch nicht gegeben, so Siegmund, ein Ortstermin jedoch wäre sinnvoll.

„Die Politik muss auf uns zukommen. Wir brauchen flexible und keine sturdeutschen Lösungen“, so Borghardt. Schließlich sei die exzellente medizinische Versorgung in Bad Münder keine Selbstverständlichkeit. „Wir brauchen deshalb nicht nur verbale, sondern auch aktive Unterstützung, sonst beginnt uns der Schuh wirklich zu drücken“, so der Mediziner.

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