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DSK-Parkplatzprobleme

DSK-Parkplatzprobleme

Freitag, 07. Januar 2011

parken1„Das ist kein guter Umgang miteinander. Ich habe den Herren einen persönlichen Brief geschrieben und werde um ein Gespräch in meinem Büro bitten“, erklärte Nieber, die mit Erstaunen und Verärgerung auf die anlässlich des traditionellen Neujahrsbesuches dreier Ratsmitglieder durch die von den leitenden Ärzte öffentlich gemachte Diskussion der Parkplatznöte im Umfeld von Reha- und Deister-Süntel-Klinik reagierte.

„Das ist gerade angesichts unseres erweiterten hausärztlichen Angebotes momentan ein absolut limitierender Faktor“ hatte Dr. Ernst Jürgen Kirchertz geklagt. „Die Leute fahren manchmal mit Tränen in den Augen wieder weg.“

Man müsse den üblichen Weg auch einmal umkehren können, so der Leiter der Reha, Dr. Jürgen Borghardt. „Die Stadt sollte mal überlegen wie sie hier helfen kann“, hatte Borghardt gefordert. und die Stadt im Übrigen um eine generell verstärkte „Lobbyarbeit“ für die Deister-Süntel-Klinik gebeten.

Neben möglicher Parkstandorte war auch die Einrichtung einer Außenstelle erwogen worden. Kirchertz: „So eine Einrichtung unten im Ort, vielleicht im PTC, im Kurmittelhaus oder im alten Kurhotel brächte sicher Entlastung.“

Der beim Neujahrsbesuch ferner diskutierte Vorschlag, neuen Parkraum im Bereich „Auf der Dahne“ zu suchen, fand bei den Ärzten jedoch zwiespältiges Echo. „Vertretbar ja, aber durch den Anstieg zur Klinik für ältere Patienten auch beschwerlich“, so Borghardt. „Unzumutbar für Herzpatienten, die schnell außer Atem kommen und gänzlich indiskutabel im Winter“, meinte dagegen Kirchertz.

Überlegungen, deren öffentlicher Charakter der Bürgermeisterin derzeit jedoch gar nicht schmecken will. „Wir sehen uns bei so vielen Gelegenheiten, sei es beim „Runden Tisch Gesundheit“ oder im Aufsichtsrat der GeTour, und es ist nicht gut, das öffentlich zu kritisieren, was man zehn Tage vorher in einer solchen Sitzung hätte vortragen können“, so das Stadtoberhaupt verärgert. „Niemand ist perfekt, aber unsere Gestaltungsmöglichkeiten haben eben einen begrenzten Rahmen.“ Außerdem sei der Träger der Einrichtung, die AWO Gesundheitsdienste, längst im Besitz einer Baugenehmigung zur Schaffung von Einstellplätzen.

Stellungnahme der AWO GSD gGmbH zur Parkplatzsituation am Gesundheitszentrum Deisterallee, Bad Münder

Das Bedarf anawogsd Parkplätzen in der Deisterallee besteht, ist seit Jahren unbestritten. Nicht nur die ambulanten Patienten des MVZ benötigen hier Parkraum, auch Patienten der Rehabilitationsklinik Bad Münder, die entfernt anreisen, belegen entsprechenden Plätze.

Mitarbeiter, die mit dem PKW anreisen, haben den entsprechenden Parkraum für die Patienten prinzipiell freizuhalten. Lösungen müssen her, die alle Beteiligten zufrieden stellen. Der Bau in einem Quellwasserschutzgebiet ist allerdings mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden – eine Erkenntnis, die allen, auch den Stadtvertretern, nicht neu ist und die in der Vergangenheit zu vielen Diskussionen geführt hat. Erhebliche Kosten stehen zu Buche, die vom Träger, der AWO Gesundheitsdienste gGmbH zu zahlen und natürlich zu refinanzieren sind, zumal keiner der Patienten gern für den Parkraum, den er beansprucht, zahlen möchte.

Die Umsetzung eine Baugenehmigung verlangt aber diesen extremen finanziellen Aufwand seitens der AWO GSD – Trägerin der Einrichtungen an der Deisterallee. Der Nutzen liegt auf der Hand, aber es muss bezahlbar bleiben. Es nützt keinem der Beteiligten, wenn zu Gunsten der Parkplätze andere wichtige Investitionen zurückgestellt werden müssen. Ausgaben müssen stets Einnahmen entgegenstehen – das ist ein einfaches Wirtschaftsprinzip, so Behncke.

Gern holen wir unsere Patienten – auch aus dem regionalen Umland – nach Bad Münder, die hier zum Beispiel ihre Rehabilitationsmaßnahme antreten und die die Kurstadt Bad Münder beleben. Aber den erforderlichen Parkraum dafür finanzieren wir allein. Für Unterstützung von Landkreis und Stadt sind wir offen, bekräftigt Volker Behncke. Es wird sich in den nächsten Monaten entscheiden, wie es am Deisterhang weitergeht.

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