Zeilen Sprung – Das Redaktionsbüro

05042 - 504 008

info@zeilen-sprung.de

Stardust

Stardust

Sonntag, 23. Januar 2011

webstardust

Stardust-Big Band verwandelt Hamelner Lalu in „Cotton Club“

Amateure sind nun mal anders zu bewerten als Profis. Und die Mitglieder der Hamelner Stardust Big Band, die einen Abend lang etwas von der Atmosphäre des legendären New Yorker „Cotton Clubs“ ins Lalu im Hamelner Hefehof holen wollte, sind lupenreine Amateure. Ihr Herzblut fließt für den Swing der 30er Jahre.

Bild: Carsten Wanke brillierte mit Posaunen-Soli.

Was Bandleiter Karl-Heinz Hölscher mit „Take the A-Train“ und anderen Swing-Klassikern auf die Schienen setzte, kam zwar nicht in die Nähe der Originale, gewann aber dennoch schnell rasant an Fahrt und donnerte als „Night Train“ non-stop über „Tuxedo Junction“ direkt Richtung „St. Louis Blues March“.

Sicher, ab und an hätten sich die Fahrgäste Streckenabschnitte mit einfühlsameren und leiseren Tönen gewünscht, doch der Stardust-Train bretterte an diesem Abend mit lautem „Trumpet Blues“, laut aufheulend beim „Moonglow“ unaufhaltsam seinem nächtlichen Ziel entgegen.

Die 1989 von sieben Musikern der Big Band der Bückeburger Heeresfliegerwaffenschule gegründete Big Band, die sich 2004 zum Verein „Stardust e.V.“ umformierte, verfügt über ein breit gefächertes, siebenstündiges Repertoire, das vom Swing der 30er bis zur Tanzmusik der 50er Jahre reicht.

Vor allem jedoch die organisatorische Leistung, eine solche Formation überhaupt am Leben und auftrittsfähig zu erhalten, verdient Anerkennung, kommen die Mitglieder doch teilweise von weit her: Braunschweig, Emden, Wolfenbüttel, Hildesheim, Hannover. Derzeit kann nur einmal im Monat geprobt werden. Da mischt sich dann schon mal ein Misston zwischen die Harmonien, doch insgesamt wussten Hölscher und seine Stardustler mit ihrer nächtlichen Swing-Zeitreise zurück ins Zeitalter von Rassentrennung und Prohibition durchaus zu gefallen. Zumal einige Solisten wie Carsten Wanke, Jannik Sauer (Posaune) und Tenorsaxophonist Matthias Schulte oder die beiden Schlagzeuger Sirk Hasemann und Andreas Spieker in der Tat beeindruckten.

An der Endstation waren die Fahrgäste absolut „In the Mood“, erfreuten sich am abschließenden „Big Band Jive“ und trugen hoffentlich zu einem guten Spendenergebnis zugunsten des Kindergartens Afferde bei.

Weitere Einträge