Die Linke in BM
Die Linke in BM
Mittwoch, 09. Februar 2011
Nachdem der Münderaner Kommunalpolitiker Hubert Wöllenstein als Folge der Kommunismus-Kontroverse wieder von einem Engagement für „Die Linke“ Abstand genommen hatte, versuchen die Hamelner Linksaußen unter der Führung von Peter Kurbjuweit jetzt noch einmal in Bad Münder Fuß zu fassen.
Im Rahmen von „Bürgergesprächen“ wollen Kurbjuweit und seine Genossen herausfinden, wo die Münderaner der Schuh drückt. „Wir sind der politischen Stimmung der Bürger auf der Spur“, so Bernd Mex, der Wahlkreismitarbeiter der Linken-Bundestagabgeordneten Jutta Krellmann.
Zwar blieb die Resonanz sehr überschaubar, nur ein knappes halbes Dutzend Parteistrategen und Bürger waren ins „Deutsche Haus“ gekommen, doch notierten die Parteifunktionäre fleißig kommunalpolitische Knackpunkte und Bürgerwünsche: bessere Anbindung des Bahnhofs, Grundschulsterben, KGS oder Oberschule, Zukunft der Ortsteile, überteuerte GeTour und vieles andere kam zur Sprache.
„Dabei haben wir festgestellt“, fasste Kurbjuweit zusammen, „dass Bad Münder in vielen Bereichen enorm gute Potenziale hat. Trotzdem herrscht bei vielen Bürgerinnen und Bürgern der Eindruck eines gefühlten Stillstands vor. Politik wird hier schlecht vermittelt.“
Im Bereich des Gesundheitswesens etwa, so ein Teilnehmer, sei die Kurstadt „einfach Spitze“, doch werde das in der Stadt selbst kaum wahrgenommen. „Und der Internetauftritt ist für Leute von draußen schlichtweg ein Graus und einer Kurstadt unwürdig“, schimpfte ein anderer. Kleinigkeiten, die die Masse der Bürger zwar nicht auf die Barrikaden trieben, dennoch die Stadt in keinem sonderlich guten Licht erscheinen ließen. „Gegen Bad Pyrmont und Hameln haben die Münderaner einfach das Nachsehen“, so einer der Politiker. Die Münderaner sollten sich nach Bündnispartnern wie Salzhemmendorf, Lauenau oder Coppenbrügge umschauen. Kurbjuweit: „Es scheint eine stärkere regionale Vernetzung von Wirtschaft, Bildung und Kultur vonnöten. Offensichtlich mangelt es aber an Koordination und Führungswillen.“
Dass das Geld fehlt, ist auch der Linken klar. „In Berlin wird Geld ausgegeben, hier vor Ort aber mehr und mehr kaputt gespart“, klagte Mex, und forderte eine bessere finanzielle Ausstattung der Kommunen.
Bei der anstehenden Kommunalwahl rechnen sich die Linken in Bad Münder gute Chancen aus. „Wer als Kandidat auf unsere Liste will, der braucht nicht unbedingt Mitglied zu sein. Erst wenn sich die Münderaner Linken selbst ein verbindliches Programm gegeben haben, gilt das für alle“, so Peter Kurbjuweit.