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Auftakt Meisterkonzerte

Auftakt Meisterkonzerte

Donnerstag, 17. Februar 2011

webchristeeDas war ein großer Konzertabend“ stellte Irene Niemeier beim Verlassen des Martin-Schmidt-Konzertsaals freudestrahlend fest. Sie ist die Abonnentin Nr. 1 der vor 28 Jahren ins Leben gerufenen Reihe der „Meisterkonzerte Bad Münder“. Für die treue Konzertfreundin erfüllte sich an diesem Abend ein ganz besonderer Wunsch, fand doch der zweite Teil des Abends, Vivaldis „Die vier Jahreszeiten op. 8, Nr. 1 – 4“, auf ihre Anregung hin statt.

Bild: Setzen die Akzente beim Auftakt der „Meisterkonzerte“: Jeanne Christée und Volker Schmidt-Gertenbach

„Ein Publikumswunsch, den wir sehr gerne erfüllt haben“, so Volker Schmidt-Gertenbach. Der langjährige Chefdirigent des Göttinger Symphonieorchesters dirigierte in seiner charmant unspektakulären Art an diesem Abend wieder einmal eine glänzend disponierte Cappella Istropolitana, ein 1983 in Bratislava gegründetes Ensemble, das das Münderaner Publikum längst ins Herz geschlossen hat.

„Barock, Klassik, Spätromantik und dann der Vivaldi“, kündigte Schmidt-Gertenbach das Konzertprogramm an. Nach Händels mitreißendem „Concerto grosso op. 6/10 d-Moll“ mit einem herausragenden Robert Marecek (1. Violine), und einem Herz und Seele erwärmenden Mozart (Salzburger Sinfonie D-Dur KV 136) überraschte Schmidt-Gertenbach das Publikum im ausverkauften Martin-Schmidt-Konzertsaal mit der „St. Paul´s Suite op. 29“ des britischen Komponisten Gustav Theodore Holst (1874 – 1934). Der als Lehrer am Londoner St. Paul´s Mädchen-Gymnasium tätige Komponist hatte das Werk eigens für sein Schulorchester geschrieben. Schmidt-Gertenbach: „ Mit Verlaub, die müssen im Gegensatz zu heutigen Schulorchestern ein unglaublich hohes Niveau gehabt haben, denn glauben Sie mir, das Stück ist sauschwer.“

Aber auch sehr publikumswirksam, denn neben dem im 6/8tel Takt durchgezogenen Ostinato flammte immer wieder als Zitat die englische Volksweise „Greensleeves“ auf. „Ein damals durchaus üblicher Trick, um dem Publikum die Musik schmackhaft zu machen“, schmunzelte Schmidt-Gertenbach.

Dann der große Auftritt der Solistin Jeanne Christée, die das Konzertpublikum sich wegträumen ließ auf einer Reise durch Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Christées Interpretation von Vivaldis Ästhetisierung eines Naturbildes mit bereits romantischen Anklängen – lange vor dem Zeitalter der Industrialisierung – traf ins Herz der Konzertfreunde. „Einfach nur schön“, seufzte eine Besucherin.

Es bleibt zu wünschen, dass nach diesem gelungenen Auftakt auch die weiteren fünf „Meisterkonzerte“ so brillant ausfallen wie die musikalische Jahrestour von Jeanne Christées und der Cappella Istropolitana.

Am 16. März gastiert das AUKSO-Kammerorchester mit Daniela Lahner und Cornelia Unterthiner (Flöte) im Martin-Schmidt-Konzertsaal.

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