SPD nominiert
SPD nominiert
Sonntag, 20. Februar 2011
Von erbitterten Kämpfen hinter den Kulissen keine Spur. Bei der Delegierten- und Mitgliederversammlung des SPD-Stadtverbands in der Rohmelbad-Gaststätte schien bei Kaffee und Torte alles seinen gut vorbereiteten Gang zu gehen.
Bild: Keine Nachwuchsprobleme beim SPD-Stadtverband Bad Münder.
Die 57 Anwesenden, 42 davon geladene Delegierte des rund 300 Mitglieder starken Stadtverbandes, hörten einleitend die Bitte des Stadtverbandsvorsitzenden Heinrich Söfjer um „große Geschlossenheit“, freuten sich über die Mitteilung von Kassenwart Axel Droemer, dass die Kassenlage „wohl einen guten Wahlkampf“ erlauben werde, und stimmten der Bundestagsabgeordneten Gabriele Lösekrug-Möller zu, die den Buchstaben „P“ ins Zentrum ihres Grußwortes stellte. „P“ wie Plagiat mit leichtem Spott, vor allem aber „P“ wie „gutes Programm“ und „gutes Personal“. Beides habe man in Bad Münder. Vor allem ums Personal ging es dann bei der Abstimmung der Listenvorschläge für die Wahlen zum Stadtrat und Kreistag. Zudem wurden die Ortsratslisten vorgestellt.
Da es in Bad Münder bei der Kommunalwahl im September nur noch einen Wahlbereich gebe, habe man sich vor allem um eine gerechte Berücksichtigung von Kandidaten aus allen Ortsteilen bemüht, so Heinrich Söfjer.
Wie erwartet verlief die von Wahlleiter Ulrich Watermann geleitete Bestätigung der insgesamt 35 Listenplätze zur Stadtratswahl rundum problemlos. Eine spannende Zuspitzung erfuhr die Nominierungsversammlung allerdings bei der Festlegung der Kandidaten zur Kreistagswahl. Herrschte bei den ersten beiden Plätzen – Swen Fischer und Kerstin Achilles – noch Einigkeit, so entbrannte um den für Dietmar Nossing vorgesehenen dritten Listenplatz ein Dreikampf zwischen ihm, Detlef Olejniczak und Newcomerin Anja Völksen.
Was Bürgermeisterin Silvia Nieber als „gute demokratische Vorgehensweise“ einschätzte, erwies sich als Ende der Bescheidenheit. „Die Kreistagsarbeit ist erfolgreicher denn je“, so Nossing, der sowohl auf Erfolge in Sachen K 72 wie vor allem aber darauf verwies, dass die KGS dank der engagierten Arbeit der SPD- Kreistagsabgeordneten nach Bad Münder geholt worden sei. Im Gegenteil, das sei vor allem den Landrat zu verdanken gewesen, konterte Detlef Olejniczak. „In den Beratungen habe ich keine Stimme aus Bad Münder feststellen können“, so der Flegesser Ortsbürgermeister, der auch mit Seitenhieben auf den geschäftsführenden Vorstand nicht sparte.
Jetzt gelte es „Top oder Flop“. Olejniczaks Attacke wurde nicht honoriert. Nur sieben Delegiertenstimmen konnte er für sich verbuchen, Nossing und Völksen erreichten jeweils 17. Die notwendige Stichwahl konnte Anja Völksen mit 20 zu 19 sich entscheiden.
Bei der folgenden Wahl um Platz 4 behauptete sich Dietmar Nossing mit 28 zu 10 Stimmen erneut klar gegen Olejniczak. Der belegte am Ende Platz 5 der Liste, da der auf Platz 6 gesetzte Hans Müller (Egestorf) einer weiteren Kampfabstimmung nicht zustimmte. „Ich halte mich an getroffenen Absprachen“, so Müller. Da hatte Olejniczak die Versammlung aber schon verlassen.