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Weltgebetstag 2011

Weltgebetstag 2011

Samstag, 05. März 2011

webwgt„Es haben zwar Frauen aus aller Welt eingeladen, aber natürlich dürfen auch Männer dabei sein“, so Elke Ragge-Katz vom Kirchenvorstand der evangelischen St. Martin-Gemeinde in Eimbeckhausen. Seit Anfang des Jahres hat die 48-Jährige zusammen mit Kirchenchorleiterin Adelheid Günther (70) diesen „etwas anderen“ Gottesdienst vorbereitet.

Bild: Elke Ragge-Katz (Mitte) und Adelheid Günther haben den WGT in Eimbeckhausen inszeniert.

Nach Papua-Neuguinea und Kamerun steht in diesem Jahr das südamerikanische Chile im Mittelpunkt des seit 1964 jeweils am ersten Freitag im März in über 170 Ländern der Erde begangenen „Weltgebetstages“. Mit über einer Million Teilnehmerinnen allein in Deutschland ist der bundesweit die größte ökumenische Basisbewegung.

Von der Kanzel hängt eine chilenische Flagge, darunter sind landestypische Erzeugnisse ausgebreitet: Weizen, Fisch, Chili, Tomaten, Mehl und Öl. Nach dem Gottesdienst warten außerdem im Gemeindehaus chilenische Speisen und Getränke auf die Teilnehmer. „Die Chilenen kochen viel mit Hack, Tomaten, Chili und Bohnen, aber auch Teigtaschen und Birne in Rotwein sind sehr beliebt“, weiß Elke Ragge-Katz.

Zusammen mit zehn Frauen aus der Gemeinde haben Ragge-Katz und Günther die von chilenischen Frauen entworfene „Gottesdienstordnung“ einstudiert. „Nach der wird dieser Gottesdienst weltweit gefeiert“, so Günther. Jeder in der sehr gut besuchten St. Martin-Kirche hat ein 15-seitiges Heftchen mit den Szenen, Liedern und Gebeten der „Wie viele Brote habt ihr?“ betitelten Veranstaltung erhalten.

Darin auch grundlegende Informationen über das „spannelange Land“ Chile, die dortige Weltgebetstagsbewegung, aber auch die wirtschaftlichen und sozialen Probleme des Landes sowie die Folgen der jüngsten Naturkatastrophen finden Erwähnung.

Im Mittelpunkt des Weltgebetstags-Gottesdienstes steht neben den Bitten um Gerechtigkeit und Frieden auch die Forderung nach gerechtem Teilen. Selbstkritische Worte wie „Manche haben viele Brote, aber noch keinen Weg gefunden, sie mit denen zu teilen, die keine haben“ bringen die auch angesichts der Globalisierung fortbestehenden wirtschaftlichen Ungerechtigkeit auf den Punkt.

Die Inszenierung des Gottesdienstes durch die Vorbereitungsgruppe hat damit zweifellos Betroffenheit erzeugt. Da war es am Ende schade, dass weniger als eine handvoll Männer erschienen waren. Adelheid Günther und Elke Ragge-Katz hoffen im nächsten Jahr auf mehr männliche Teilnahme am Weltgebetstag der Frauen. Dann ist Malaysia das Partnerland.

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