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NABU BM

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Mittwoch, 16. März 2011

webnabuNicht nur aus Sicht des Vertreters der Stadt ist die ehrenamtliche Landschaftspflege durch die Mitglieder des NABU Deister-Sünteltal unentbehrlich. „Pflegen und pflanzen Sie weiter!“ so auch Ratsherr Gerhard Fiedler von Bündnis 90 / Die Grünen zu den 18 zur Jahreshauptversammlung erschienenen der derzeit 427 Mitglieder starken Münderaner Naturschutzorganisation.

Bild: Hat erfolgreiche Arbeit geleistet. NABU-Vorstand (von li.) Jens Becker, Matthias Großmann und Heinz Osterkamp

„Die Hamel ist jetzt wieder ökologisch durchgängig“, stellte deren zweiter Vorsitzender Jens Becker fest, doch würden Schwebstoffeintrag und Verschlammung durch fehlende Abstände zum intensiven Maisanbau ständig verstärkt. „Wir brauchen einen Schutzkorridor für das Gewässer“, forderte Becker.

Die derzeitige Anbaupraxis konterkariere alle bislang erfolgreichen Bemühungen um eine Wasserqualität, in der sogar Lachse und Flussmuscheln durchaus wieder heimisch werden könnten.

Auch der NABU-Vorsitzende Matthias Großmann kritisierte den durch Biogas-Anlagen bewirkten massiven Maisanbau, der zu einem „immensen Flächenverbrauch“ sowie zu „Erosion und Flächendruck“ führe. „Photovoltaik auf den Flächen dagegen bringt zehnmal mehr Energie und verschmutzt die Umwelt nicht durch Stickstoffeinträge“, ergänzte Becker.

Mastställe, gleich ob für Huhn oder Schwein, seien rechtlich wohl kaum zu verhindern, so Großmann, daher müsse die Abschaffung des „Privilegierungsparagraphen“ auf Landesebene gefordert werden.

Ohnehin sei eine grundlegend andere Landwirtschaftpolitik vonnöten, betonte auch Ratsherr Dr. Helmut Burdorf von Bündnis 90 / Die Grünen. Noch sei den hiesigen Bauern nicht klar, dass sie in einer künftigen Agrarindustrie keine Rolle mehr spielen würden. „Die bäuerliche Landwirtschaft wird zugunsten großer Agrarkonzerne verschwinden“, warnte Burdorf, der eine „neue Haltung der Landes-Grünen zum Thema Biogas“ ankündigte.

Mit einem „erst die Pflicht, dann die Kür“ umriss Harald Meyer-Achilles als Vertreter der Stadtverwaltung die überaus eingeschränkten Unterstützungsmöglichkeiten des NABU durch die Stadt. Bei Heckenschnitt und Grünlandpflege sei der NABU unersetzlich. Auch weiterhin werde die Stadt daher die Schnittgutentsorgung übernehmen. Leider habe man die Pläne zum Schutzstatus der Rodenberger Aue nicht weiter verfolgt. Meyer-Achilles: „Das wäre ein gutes, gemeinsames Ziel.“

Auch Großmann hob die positive Zusammenarbeit mit Stadt und Verwaltung hervor, gab jedoch auch zu bedenken, dass „ehrenamtliche Arbeit nicht alles ersetzen“ könne.

Angesichts der umweltpolitischen Themen blieb die NABU-Namensänderung nur eine Formalität. Künftig firmieren die Münderaner Naturschützer unter „NABU Gruppe Bad Münder e.V.“

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