Müllsammelaktion
Müllsammelaktion
Samstag, 19. März 2011
Ein „Müllspürhund“ ist Bertha zwar nicht, dennoch ist die schwanzwedelnde Jura Laufhündin mit sichtbarem Spaß bei der Sache und begleitet die freiwilligen Müllsammler über die Grünflächen, durch die Gräben und die Straßenränder der Kernstadt entlang. Punkt neun Uhr startete am Samstag die diesjährige Müllsammelaktion des Ortsrates am Jugendzentrum Point.
Bild: Fleißige Müllsammlerinnen – von li.: Juliette, Otti und Johanna
„Wir haben wie immer das Stadtgebiet in gut ein Dutzend Bezirke eingeteilt“, erklärt Ortsbürgermeisterin Petra Joumaah. Seit vier Jahren leitet sie den Einsatz. Schwerpunkte? „Osterwald, Bahnhofstraße, vor allem aber die Realschule ist ein großer Schandfleck. An den Bushaltestellen da und rund um die Turnhalle gibt´s viel Dreck. Da fühlt sich niemand zuständig.“ Und das, obwohl im letzten Jahr bereits Gespräche zu diesem Thema geführt wurden. „Überhaupt sind es sowieso immer die gleichen üblichen Verdächtigen, die den anderen den Dreck nachräumen“, ärgert sich die Politikerin. „Die Leute, die ohnehin in vielen Ehrenämtern engagiert sind, die müssen diese Drecksarbeit eben auch noch machen.“
Von den örtlichen Schulen ist nur Grundschulleiter Christoph Schieb mit seinen beiden Söhnen Tom (4) und Benjamin (6) dabei. Die haben binnen einer Viertelstunde einen großen blauen Müllsack mit Abfällen gefüllt. Keine angenehme Tätigkeit. „Ziemlich eklig“, findet dann auch die 14-jährige Juliette, die zusammen mit Otti (6) und Johanna (9) die Straßenränder nach Müll absucht. Lange zu suchen brauchen die Drei nicht, denn gerade in den Randbezirken der Kurstadt finden sich wahre Berge von Müll. „Wie in den letzten Jahren, alles dabei“, stellt auch Uwe Nötzel fest. „Fahrradgerippe, Elektronikschrott, ganze Batterien von Flaschen unterhalb der Krankenhäuser am Deisterhang, vor allem aber Kleinkram, der gedankenlos weggeworfen wird.“
Auch die Chefin der Wirtschaftsvereinigung, Petra Witte, die das erste Mal handschuhbewehrt an der Aktion teilnimmt, hat oben am Friedhof bereits einen Müllsack gefüllt. „Hier fehlt eindeutig ein Mülleimer“, stellt sie fest. In Kreuzungsnähe parkende Fernfahrer und Friedhofsbesucher werfen den Müll einfach ins Gebüsch.
Während die Grundschüler der Kernstadt zusammen mit der AWO-Jugend bereits einen Tag zuvor gesammelt haben, deponieren die rund 55 Helfer ihre prall gefüllten Säcke an vereinbarten Punkten. „Die holen die Männer vom Bauhof dann hier und in einigen Ortsteilen, in denen auch gesammelt wird, ab“, so Joumaah. Als Lohn dafür, dass sie den anderen den Dreck hinterherräumen, winkt den Müllsammlern am Mittag eine von der Spedition Schnelle gespendete Pizza. Und für die Hündin Bertha gibt´s eine dicke Wurst.