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Vision Zero

Vision Zero

Donnerstag, 24. März 2011

webverkehrswacht2„Da bin ich wohl zu stark in die Eisen gegangen“, lacht Ursula Weber. „Unfall! Sie haben überbremst“ blinkt es auf dem Bildschirm vor ihr. Im Ernstfall hätte die 68-Jährige schwere Verletzungen davon getragen. Zusammen mit anderen älteren Damen hat sie den neuen Motorrad-Simulator ausprobiert, den die Kreisverkehrswacht anlässlich ihrer Jahreshauptversammlung in der „Ziegenbuche“ erstmals der Öffentlichkeit vorgestellte.

„Wir haben derzeit 89 Mitglieder, 72 Einzelpersonen, neun Firmen und acht Städte sowie der Landkreis“, teilte Geschäftsführer Klaus Stolzenberg mit.

Die Angebote der Verkehrswacht sind vielfältig, Kinder und Senioren vorrangige Zielgruppen. Stolzenberg: „Mit einem Gesamtzeitaufwand von über 200 Stunden haben wir fast 2000 Personen angesprochen.“ Etwa in der Vorschularbeit mit Themen wie „Sicheres Überqueren der Fahrbahn“, bei der Durchführung der „Radfahrprüfung“ oder bei Informationsveranstaltungen für Risikogruppen wie junge Kraftfahrer.

Als Dank für mehrfache Teilnahme der Grundschule Bad Münder nahm die Lehrerin Petra Garbe-Küther einen Scheck entgegen.

Landrat Rüdiger Butte sprach sich in seinem Grußwort gegen stationäre Blitzanlagen aus. Stattdessen solle der „Flächendruck durch mobile Kontrollen“ erhöht werden. Butte: „Wir wollen Sicherheit erhöhen statt abzukassieren.“

Elektro-Fahrräder, Tempolimits, der EU-Führerschein auf Zeit und ein Fachvortrag über „Fahrassistenzsystem“ – die Themenpalette dieses kleinen Kreisverkehrstages war ebenso breit gestreut wie die der teilnehmenden Organisationen. „Alleine geht es nicht, wir brauchen Netzwerke in Schule, Polizei, Politik“, so der Vorsitzende der Kreisverkehrswacht, der Direktor des Hamelner Amtsgerichts, Dr. Herbert Seutemann.

Zwar sei die Zahl der Verkehrstoten gesunken, die der Schwerverletzten aber gleich geblieben, teilte der neue Leiter der Polizei-Inspektion Hameln-Pyrmont / Holzminden, Ulrich Knappe, mit. Bewegte sich 1970 in den alten Bundesländern die Zahl der Verkehrstoten pro Jahr mit 21000 noch im Rahmen der Einwohnerzahl einer mittleren Kleinstadt, so starben im vergangenen Jahr in Gesamtdeutschland im Verkehr weniger als 3600 Menschen. Seutemann: „Trotzdem. Ein Toter pro Tag ist auch ein zu hoher Blutzoll. Wir haben die ´Vision Zero´.“

Mit dem „Ehrenzeichen der Deutschen Verkehrswacht in Silber“ ehrte der Landesvorsitzende, Dr. Wolfgang Schultze, den langjährigen zweiten Kreisverbandsvorsitzenden Helfried Rodemerk. Als dessen Nachfolgerin wurde Brigitte Hörnicke einstimmig gewählt.

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