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Energie-Check

Energie-Check

Freitag, 01. April 2011

„Da wäre man ja dumm, wenn man so eine Möglichkeit nicht nutzte“, erklärt Marius Nieradzik. Vor zehn Jahren haben der 34-Jährige, seine Frau und seine Eltern das Haus Auf der Höhe 4 im Ortsteil Hachmühlen erworben. Ob das 1924 gebaute, in den 80er Jahren sanierte und mit einer Klinkerfassade versehene, recht verwinkelte Gebäude auch unter Gesichtspunkten des Energiesparens auf der Höhe ist, darauf erwartet Marius Nieradzik eine Antwort von den beiden Gebäude-Energieberatern Lothar Fiß und Arno Grabowsky.

Die beiden Energie-Experten nehmen das Haus der Nieradziks im Rahmen des städtischen „Energieberatungsprogramms“ unter die Lupe.

“Bislang haben sich 12 Hausbesitzer aus der Kernstadt und den Ortsteilen gemeldet, um an dieser Aktion teilzunehmen“, teilt die für das Programm zuständige Wirtschaftsförderin Anika John mit.

„Es geht in erster Linie um eine erste Standortbestimmung für den Hauseigentümer“, so Lothar Fiß. Eine Stunde lang nehmen beide Experten von der Heizungsanlage im Keller bis zur Dämmung unterm Dach alles in Augenschein, was mit Energieverbrauch zu tun hat, fragen nach Heizmethoden und Stromverbrauch, begutachten die Deckendämmung zwischen Keller und Erdgeschoß und an den Außenwänden.

„Wir heizen mit durch Nachtstrom aufgewärmtes Wasser“, erläutert Maruis Nieradzik vor dem großen 400 Liter Tank im Keller. „Nachtspeicherheizung war früher große Mode, als alles auf Atomstrom setzte und der Preis günstig war. Heute aber steigt der unaufhörlich“, so Grabowsky. Zeit also fürs Umdenken und eine private Energiewende, sieht auch Hausbesitzer Nieradzik ein. „Es geht immer um Wärmeströme im Haus“, sagt Arno Grabowsky. Vor allem die Dämmung der Kellerdecke sei wichtig, denn wärmere Luft aus dem Erdgeschoss wandere stets zur kälteren. „Und den Keller heizen sie ja nie“, so der 40-Jährige.

Es müsse nicht immer das Ultramodernste sein, sondern das, was zum Gebäude passe und Sinn mache, so Grabowsky.

Mit der Dämmung auf dem Dachboden ist er zufrieden. „Dafür, dass die von 1978/80 ist, sind vier Zentimeter schon ordentlich. Heute nimmt man 20 bis 24 Zentimeter, aber damals wussten sie´s eben noch nicht besser.“

Zwar ersetzt die „Anstoßberatung“ kein vollwertiges Energiegutachten für den für Fördermaßnahmen notwendigen „Energieausweis“, doch gibt sie eine erste Orientierung beim Einstieg in eine energetische Gebäudeverbesserung.

Im Anschluss an die Beratung bekommt der Hausbesitzer einen Auswertungsbogen mit Anregungen zur Umsetzung von Modernisierungsvorhaben und eine Informationsmappe mit nützlichen Tipps zu Förderprogrammen.

Der Energie-Check kostet 70,00 € pro Wohneinheit. Die Hälfte davon übernimmt die Stadt. Über Details zur „Energie-Anstoßberatung“ informiert die Stadt auch per Flyer und auf ihrer Webseite www.bad-muender.de.

Für Marius Nieradzik ist klar: „Ich weiß jetzt, das ich was tun muss, denn sonst arbeite ich in zehn Jahren nur noch für das Haus.“

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