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Ulrike Wahren und Bernhard Hirtreiter im TAB

Ulrike Wahren und Bernhard Hirtreiter im TAB

Dienstag, 05. April 2011

Ein Raunen ging durchs TAB, das Theater auf der Bühne. Das war wie meist beim „Blauen Montag“ fest in Damenhand. Und die waren spürbar hingerissen vom Charme sprühenden Tenor Bernhard Hirtreiter. Den hatte Ulrike Wahren mitgebracht, und zusammen mit ihm und Peter Stolle am Klavier präsentierte die temperamentvolle Sängerin einen Abend lang prächtigen Musikzauber mit Melodien aus Oper, Musical, Film, Rock und Pop.

Schon mit ihren Solo-Programmen über Edith Piaf und George Gershwin hatte Ulrike Wahren großen Anklang gefunden, mit Bernhard Hirtreiter zusammen aber erreichte sie jetzt fast Dreamteam-Dimensionen.

Höhepunkte gab es viele, doch kaum zu übertreffen war Wahrens betörend schöne Interpretation von „Somewhere over the Rainbow“, dem Titelsong des Abends, gleich zu Beginn. Allein deshalb hatte sich das Kommen schon gelohnt.

Doch Hirtreiter setzte mit einer gewaltigen Arie aus dem Erfolgsmusical „Jekyll & Hyde“ nach, ließ beim stimmgewaltigen Fortissimo-Finale ganz im Stil großer Italo-Tenöre Gläser scheppern, und erntete zu Recht den tosenden Applaus der Hamelnerinnen, die von diesem Charmebolzen mit Dreitagebart hin und weg waren.

Doch die Wahren stand nicht nach, beeindruckte nicht minder stimmgewaltig mit einem äußerst dynamisch vorgetragenen Titel aus „Elisabeth“, ehe beide Akteure  zusammenschmolzen in einem wunderschönen und herzallerliebsten „Something stupid“ von Lee Hazlewood und Nancy Sinatra.

Ulrike Wahren wirbelte mal als Caterina Valente durchs TAB, bezirzte noch schnell einen einsamen Herrn am Tisch ganz vorne („Gucken Se mal, der wird ganz nervös“), traf dann wieder exakt Stil und Ton von Liza Minellis „Mein Herr“ aus „Cabaret“, und bewies einmal mehr ihr rundum exzellentes stimmliches Können, gleich ob im klassischen oder im Unterhaltungsfach.

Mit viel Sinn für charmante Effekte und blendendes Timing glänzte auch Hirtreiter, der bei seiner grandiosen West-Side-Story „Maria“ behände ein Glas Sekt von Tresen holte, es einer Dame in Publikum kredenzte, um gleich drauf taktgenau zum Einsatz wieder vorm Mikrophon zu stehen.

Peter Stolle am Flügel erwies sich als weit mehr denn nur Begleiter, sang und witzelte mit, war Dritter im Bunde.

Der Schlussapplaus bewies: zusammen mit ihrem Tenor-Batzi, dem „Münchner in Hameln“, hat Ulrike Wahren – wieder einmal – mit herrlichem Musikzauber und jeder Menge Charme die Herzen der Hamelner erobert.

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