Ein neues Hotel am Eilenberg – für Insekten
Ein neues Hotel am Eilenberg – für Insekten
Sonntag, 17. April 2011
Bei prächtigem vorösterlichem Frühlingswetter geht den Jugendlichen der Münderaner Waldjugend die Arbeit leicht vor der Hand. Auf dem Hof von Michael Meier und Monika Lüdtke in Böbber wird mit Hochdruck gemessen, gesägt und gezimmert. Schließlich soll der Hotelneubau innerhalb eines Tages fertig werden.
Bild: „Zimmermädchen“ im Insektenhotel – von li: Paula (8), Mira Sophie (10), Johanna (9) und Otti (6)
Ideengeber Michael Meier erklärt: „Der Gedanke war, dass die Waldjugend ein ´Insektenhotel´ baut, das in der Nähe eines Weges am Eilenberg aufgestellt wird, so dass sich die Wanderer über die Vielfalt der Arten informieren können.“
Vor allem Wildbienen sollen im neuen Hotel ein Zuhause und ausreichend geeigneten Brutraum finden.
Während Waldjugendchef Bernd Krause, Hannes Meier und Ernst Leon Hahne unter der kritischen Begutachtung von Anna Lüders aus den von Michael Meier zur Verfügung gestellten, uralten eichenen Fachwerkbalken das Gerüst zimmern, bereiten die „Zimmermädchen“ Paula, Mira Sophie, Johanna und Otti etwas abseits die einzelnen Behausungen für die Insekten vor. Sie füllen Hohlsteine, Blumentöpfe und Netzgittersteine mit Holzwolle und verarbeiten Holzscheiben mit Löchern und viele andere Materialien. Von der Luxussuite bis zur Besenkammer, je nach den Bedürfnissen der zukünftigen Bewohner.
„Es kommen ganz unterschiedliche Materialien und Formen zum Einsatz“, so Monika Lüdtke. Viele verschiedene Sorten von Wildbienen bräuchten ganz unterschiedliche Durchmesser und Längen der kleinen Wohnungen. Auch Florfliegen, Marienkäfer und Schmetterlinge und viele andere Krabbler und Flatterer, die Schadinsekten vertilgen, sollen ins neue Hotel einziehen. „Gerade den Wildbienen aber kommt besondere Bedeutung zu. Angesichts des Bienensterbens müssen wir uns nämlich ernste Gedanken machen, wer künftig unsere Bäume bestäuben soll“, warnt Lüdtke.
Unter den Ständern des Gerüsts, so Bernd Krause, werde noch reichlich Totholz ausgelegt. „Das ist für die Feldmäuse gedacht.“
Am Nachmittag dann steht das fertige neue Hotel bezugsfertig in der Feldmark, und mancher mag sich fragen, warum nicht alle Neubauten in Bad Münder so zügig vonstatten gehen wie der von „Meiers Insektenhotels“ der Waldjugend.