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Zweites Serenadenkonzert im Haus der Kirche Hameln

Zweites Serenadenkonzert im Haus der Kirche Hameln

Sonntag, 01. Mai 2011

Drei Sonaten, eine in Dur und zwei in Moll, standen auf dem Programmzettel des zweiten Serenadenkonzerts im Haus der Kirche. Träger der seit 56 Jahren existierenden Hamelner Kammermusik-Reihe ist seit 2011 das Kreiskantorat des Kirchenkreises, die künstlerische und organisatorische Leitung liegt seit Jahrzehnten in den Händen von Ruth und Erhard Hebisch.

Bild: Frauke Rottler-Viain und Sunyeo Kim beim Konzert im Haus der Kirche Hameln

Die durften sich nicht nur über einen erfreulich guten Besucherzuspruch, sondern mit Frauke Rottler-Viain (Violoncello) und Sunyeo Kim (Klavier) vor allem über zwei glänzend disponierte Musikerinnen freuen. Die aus Hameln stammende Frauke Rottler-Viain, Solocellistin des Philharmonischen Orchesters der Landeshauptstadt Kiel, präsentierte zusammen mit  Sunyeo Kim neben Mendelssohn Bartholdys „Sonate Nr. 2 D-Dur op. 58“ insbesondere Schuberts „A-Moll Sonate D 821 ´Arpeggione´“, und als Vollendung des romantischen Konzertdreiklangs Chopins „Sonate g-Moll op. 65“.

Nach dem Dur-Auftakt mit der vielgestaltigen, von Ausgelassenheit aber auch großer Emotionalität und einem zutiefst bewegenden Adagio gekennzeichneten Mendelssohn Sonate, stand dann Schuberts 1824 in Wien entstandene A-Moll Sonate für „Arpeggione und Klavier“ im Mittelpunkt des Konzertabends.

Der „Arpeggione“, ein historisches,  1823 vom Wiener Geigenbauer Johann Georg Stauffer erfundenes Streichinstrument, vereinte die Konstruktionsmerkmale einer Gitarre mit den Ausdrucksmöglichkeiten des gestrichenen Tons eines Violoncellos.

Rottler-Viain setzte die zur gleichen Zeit wie „Der Tod und das Mädchen“ entstandene Komposition mit zupackendem Biss, rhythmischer Aggressivität  und eminenter Konturenschärfe einerseits um, arbeitete aber andererseits auch frühlingshaft tänzerisch- federnde Passagen überzeugend heraus. Sunyeon Kim war durchweg bemüht, den aufgrund des ungünstigen, durch Steinfußboden, glatte Wände und große Glasflächen des Raums forcierten Klang des Bösendorfer-Flügels zurückzunehmen, was nicht immer gelang und bei Forte mitunter zur Dominanz des Flügels führte.

Ein Wermutstropfen, der jedoch nicht in der Verantwortung der beiden exzellenten Künstlerinnen lag, die dem dankbaren Publikum ein Stück aus Mendelssohns´ „Lieder ohne Worte“ mit auf den Heimweg gaben.

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