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Operamobile mit „Komm mit nach Varasdin“

Operamobile mit „Komm mit nach Varasdin“

Donnerstag, 12. Mai 2011

Eine verpatzte Generalprobe bedeutet eine erfolgreiche Premiere. Diese alte Bühnenweisheit bewahrheitete sich bei der Aufführung „Komm mit nach Varasdin“ mit dem beliebten Ensemble „Operamobile“ im Martin-Schmidt-Konzertsaal. Das  musste nämlich bei seiner Doppelpremiere ohne den Chef der Truppe, Alexander Senger, stattfinden, der tags zuvor bei der Generalprobe auf der Bühne gestürzt und mit einer Beinverletzung zur Operation ins Springer Krankenhaus gebracht werden musste.

Bild: Tolle Premiere trotz verpatzter Probe – das Ensemble Operamobile

Was das Ensemble unter der Leitung von Bettina Delius nach der Devise „The show must go on“ auf die Bühne des gleich an zwei Nachmittagen restlos ausverkauften Martin-Schmidt-Konzertsaales zauberte, war eine rundum respektable Leistung. Dass Senger-Ersatz Julius Vecsey, im Frack und mit Textbuch in der Hand, als Dagobert von der Ecke seinen Part ablas, war kein Mangel, sondern entfaltete einen unerwarteten Charme, setzte der junge Sänger auch in der Sprechrolle ein ums andere Mal humorvolle Akzente.

Bettina Delius hat das Libretto zur Musik von Emmerich Kálmáns „Gräfin Mariza“ grundlegend entrümpelt, aufgefrischt und in einen nett anzuhörenden Reigen beliebter Operetten-Ohrwürmer verwandelt. Das dankbare Publikum erwies sich als durchaus textfest, sang und summte vereinzelt Titel wie „Komm mit nach Varasdin“ oder „Höre ich Zigeunergeigen“ leise mit, und begeisterte sich am ausdrucksstarken Tenor von Tadeusz Galczuk ebenso wie am Gesang und den entzückenden Kostümen von Bettina Delius und Susanne Wiencierz.

Trotz erschwerter Bedingungen ließen die Akteure ihre spürbare Spielfreude ins Publikum schwappen, ernteten manchen Extra-Applaus und am Ende viel Lob und reichlich Komplimente bei der Überreichung der Abschiedsrosen an die Konzertbesucher im Foyer.

Seit acht Jahren ist „Operamobile“ in Bad Münder mit derzeit 25 Vorstellungen pro Jahr und hochgerechnet rund 5000 Besuchern eine nicht weg zu denkende Säule der touristischen Unterhaltung. Die Zusammenarbeit soll, so Thomas Slappa von der GeTour, auch künftig fortgesetzt werden. Dass für Bad Münder dennoch keine konkreten Planungen für das kommende Jahr bestehen, erklärt Slappa damit, dass „die Termine noch nicht festgezurrt“ seien.

Man werde aber erstmals ein neues Projekt auf den Weg bringen. Allerdings nicht in Bad Münder, sondern in der Klosterkirche Wittenburg bei Elze. Slappa: „Das ist ein idealer Sommerspielort für den ersten Opern- und Operettensommer mit Operamobile“. Die Nachfrage sei bereits groß, die erste Veranstaltung Anfang Juli bereits fast ausverkauft.

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