concert & big band springe
concert & big band springe
Samstag, 14. Mai 2011
„Das war schon eine etwas andere Musik als sonst“, meinte eine Konzertbesucherin zur Pause. Und in der Tat hatte die „concert & big band springe“ mit einigen Ausschnitten aus Modest Mussorgskis „Bilder einer Ausstellung“ beim traditionellen Frühlingskonzert im vollbesetzten Martin-Schmidt-Konzertsaal die Messlatte sehr hoch gelegt.
Bild: Kein Big Band Sound ohne Tuba.
„Die Titelauswahl erfolgt bei uns mehrheitlich und basisdemokratisch“, so Big Band-Leiter Andreas Frey. Die Hälfte der Musiker habe gestöhnt, die andere vor Freude gejuchzt. Das Ergebnis aber konnte sich hören lassen. Mit sauberer Spieltechnik und rundum akzeptablem Sound absolvierten die ambitionierten Amateurmusiker die von einigen als „sauschwer“ eingeschätzte, 1874 eigentlich für Klavier geschriebene Komposition.
Eingängiger dagegen die Interpretation von Otto M. Schwarz´ „Around the World in 80 Days“, ein Stück, bei dessen lautmalerischer Vielfalt sich das Ensembles so richtig austoben konnte. Mal indisch, mal à la Wild West, mal Russisch, mal Französisch, selbst die Übergänge vom 4/4tel zum 5/8tel Takt gerieten mit problemloser Leichtigkeit.
„Das ist wie Kino für die Ohren“, so einer der wechselnden Moderatoren. Harmonie und Klangeffekte stimmten an diesem Nachmittag. Wozu auch die neuen Klangröhren Marke Eigenbau beitrugen, die von Simon Steinke und Marco Heinemeyer souverän bedient wurden.
„Richtige Klangröhren sind viel zu teuer, da haben wir uns selber welche gebaut“, berichtete Alexa Schlüter aus Eimbeckhausen. Im Schlosserbetrieb ihres Schwiegervaters habe man die Röhren in mühevoller Kleinarbeit 5-millimeterweise gekürzt und immer wieder per Stimmgerät kontrolliert. „Zu kurz durfte es nicht werden, dann wäre alles ruiniert gewesen“, so die es-Klarinettenspielerin.
Im zweiten Teil des Konzertes erklangen dann vorwiegend Jazz-Rhythmen: Louis Primas „Swing, swing, swing“, Jacob de Haans „The Blues Factory“ und eine „Indiana Jones Selection“ wurden von den begeisterten Zuschauern reichlich beklatscht.