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Dart ist Talent, Übung, Konzentration und Kopfrechnen

Dart ist Talent, Übung, Konzentration und Kopfrechnen

Sonntag, 15. Mai 2011

Ein kurzer Blick, ein Wurf aus dem Handgelenk und schon landet der vierflügelige 22-Gramm-Dartpfeil in einem kleinen roten Segment im oberen Teil der Dartscheibe. „Genau da soll er hin“, erklärt der 17-jährige Christian Sehring – und setzt die beiden restlichen Pfeile millimetergenau neben den ersten.

 

Bild: Zielsicher und konzentrationsstark – Darttalent Christian Sehring

Als Christian seinen ersten Dartpfeil warf, war er sieben Jahre alt und seine Eltern hatten ihn zu einem Turnier mitgenommen. Seitdem spielt der Eugen-Reintjes-Berufsschüler Dart, trat 1999 in die neu gegründete Dart-Sparte des SC Diedersen ein und gilt dort als großes Nachwuchstalent.

„Man braucht viel Übung und vor allem eine hohe Konzentrationsfähigkeit“, erklärt er. Habe man den richtigen Schwung einmal drin, dann „geht der auch nicht mehr weg.“ Sagt´s  und setzt schnell hintereinander wieder drei Pfeile dicht nebeneinander.

„Jeder findet seinen eigenen Rhythmus. Ich bin beispielsweise ein Schnellwerfer und brauche für drei Pfeile etwa 20 Sekunden, andere lassen sich da viel mehr Zeit“. Auf zwei Stunden pro Tag schätzt Christian seinen Übungsaufwand.

Von einem „bewegungsarmen“ Sport allerdings mag er nicht reden. Im Verlauf eines Turniers werde das Werfen „eine ziemlich anstrengende Sache“, die den Arm erheblich belaste.

Zur Konzentration komme das fortwährende Kopfrechnen. Die Darter aus Diedersen verzichten auf elektronische Hilfsmittel. Da im „best-of-five“-Wettkampf von einer Punktevorgabe von 501 „heruntergespielt“ werde, müsse ständig gerechnet werden. „Konzentration und Kopfrechnen machen diesen Sport aus“, so Spartenleiter Reinhard Timmermann.

Von den Preisgeldern ihrer großen britischen Vorbilder können die Bundesligaspieler aus Diedersen nur träumen. Zwar sind die Kosten für Ausrüstung und Vereinsbeitrag überschaubar, doch gingen die Fahrten zu den Turnieren im gesamten nord- und westdeutschen Raum ziemlich ins Geld. „Das ist der Hauptkostenfaktor. Da kommt im Jahr schon mal für eine achtköpfige Mannschaft ein vierstelliger Betrag zusammen“, so Timmermann.

„Mit drei Autos nach Berlin oder Bochum, das kostet eben.“

Das Dartspielen, das ist für Christian Sehring und seine Sportsfreunde alles andere als ein Kneipensport. „Von wegen, wir machen Leistungssport auf hohem Niveau“, stellt Sehring, der in der B-Bundesligamannschaft seines Vereins spielt, klar – und setzt zielsicher und konzentrationsstark drei neue Pfeile dicht neben das rote „Bull´s Eye“ im Mittelpunkt der Scheibe.

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