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Wolf.Nootny und Uwe Schlesener sind „unterwegs“

Wolf.Nootny und Uwe Schlesener sind „unterwegs“

Donnerstag, 19. Mai 2011

„Unterwegs“ heißt die jetzt im Foyer des Martin-Schmidt-Konzertsaals eröffnete  Ausstellung. Zu sehen sind Werke der beiden Künstler „wolf.nootny“ und Uwe Schlesener. „Zwei ungewöhnliche Männer“, stellte GeTour-Kulturmanager Thomas Slappa anlässlich der Vernissage fest.

Bild: wolf.nootny (li.) und Uwe Schlesener

Damit trifft der Veranstalter der Nagel auf den Kopf, denn beide erweisen sich als Multitalente und Grenzgänger im Bereich zwischen Literatur, Bildender Kunst und Malerei. So will der Münderaner Mathematiker und Sportler „wolf.nootny“ mit seinen stangen- und lattenartigen Stahlskulpturen gleichermaßen  „Beweglichkeit“ wie inhaltliche Mehrdeutigkeit ausdrücken und gibt seinen Konstrukten daher sinnfällige Namen wie „abwägen“ oder „aufrichtig“. Ihn fasziniert der Fluss von Zeit und Leben, die Überwindung von „Klüften und Schluchten“. Nootny: „Die Zeit nimmt uns mit, es ist ein ständiges Entstehen und Vergehen, Menschheit und Individuum sind fortwährend unterwegs.“

Wie Max Frisch stelle auch er sich die Frage nach der eigenen Identität. „Wer bin ich? Wo komme ich her? Wohin gehe ich? Das sind die zentralen Fragen.“

Auch Uwe Schlesener aus Bad Pyrmont schätzt die kurze, knappe Form, spürt in seinen Texten einer zur Seite rollenden Coladose ebenso nach wie einem neuen „Sonnenschutzfaktor“.

Text oder Bild, was kommt zuerst? Mal dies, mal das, so der Künstler, der zu seinem Diptychon gleich den passenden Erklärtext – literarisch verdichtet – mitliefert und postuliert: „Licht, Luft, Wasser, Land – Die Würde der Natur darf nicht angetastet werden!“

Beide wollen „dem Wesentlichen im Leben nachspüren, es hinterfragen und verdichten“. Das gelingt in der einen wie der anderen künstlerischen Ausdrucksform. Die formale Einfachheit beeindruckt, zumindest die der ausgestellten Kunstobjekte. Die werden ergänzt durch die Originalität der reimlosen Verse und kleinen Prosatexte, die an der einen oder anderen Stelle freilich noch weiter „verdichtet“ werden könnten. Aber der Weg ist bekanntlich das Ziel. Und der ist noch weit. Wer Nootny und Schlesener dabei ein Stück begleiten will, der kann das bis zum 26. Juni im Foyer des Martin-Schmidt-Konzertsaals tun.

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