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Big Band der Uni Kiel im MSK

Big Band der Uni Kiel im MSK

Sonntag, 05. Juni 2011

Einen „satten Sound“ hatte GeTour-Kulturmanager Thomas Slappa den knapp 100 Besuchern angekündigt. Zu Recht. Denn schon nach den ersten Takten von Glenn Millers „Little Brown Jug“ war klar, dass die Big Band der Universität Kiel den Sound des großen Swing-Meisters punktgenau getroffen hatte.

Bild: Begeisterte durch einen professionellen Big Band Sound – die Big Band der Uni Kiel im Münderaner Martin-Schmidt-Konzertsaal

Gründer der Formation und Bandleader ist der seit zehn Jahren pensionierte Professort für  Experimentalphysik Dr. Wolfgang Ende. „Das war damals, 45 bis 48, die Zeit in der wir als Studenten nachts immer Übungsaufgaben gerechnet und dabei Swing auf AFN gehört haben“, erinnert er sich. 1987 gründete der Wissenschaftler dann die „Uni Big Band Kiel“. „Damals kamen die meisten Mitglieder aus Blas- und Posaunenorcherstern und konnten nur auf eins und drei spielen, heute sind die Voraussetzungen durch die Vorarbeit der Schulen sehr viel besser“, lobt Enge seine Musiker. Außerdem spiele man nach der Devise „einfach aber genau“, ganz wie es sich für Naturwissenschaftler eben gezieme.

„In Kiel kann man zwar nicht Musik studieren, wir sind aber trotzdem absolut tournee- und ballfähig“, so die Saxophonistin Caro. Rund 140 Stücke, so die ehemalige Studentin, habe die Band im Repertoire. „Damit können wir etwa wie beim Uni Ball in Kiel locker fünf Stunden füllen.“

Die Hälfte der Musiker sind aktive Studenten, der Rest, so Wolfgang Enge, teile sich auf in „Familienväter, Ehemalige und Pensionäre“.

Bei nur zweieinhalb Übungsstunden pro Woche besitzt die Big Band einen hervorragenden Sound. Die Abstimmung zwischen Saxophon-, Posaunen- und Trompetensatz ist exzellent, und auch die Rhythmusgruppe überzeugte vor allem bei lateinamerikanischen Sambastücken. In Bad Münder präsentierte die Band Klassiker wie Erroll Garners „Misty“, diverse Glenn Miller-Ohrwürmer, Richard Rogers „Blue Moon, Filmmusiken, Sambarhythmen sowie Rock- und Pop-Stücke. Auch einige ungewöhnliche Titel wie  „Sandpaper“ von Leroy Anderson („Sandpapierstärke 371A“) begeisterten.

Bei allem Spaß und Spielfreude gingen die Musiker dennoch höchst konzentriert zu Werke und stellten sich, wie etwa der Saxophonist Rana Ghose oder der Chef Prof. Enge auf der Klarinette, in professionell aufbereiteten Soli vor.

Für den Veranstalter war die Verpflichtung der Uni Big  Band von der Förde, der man durchaus ein volles Haus gegönnt hätte, ein echtes Schnäppchen, waren die Musiker doch auf ihrer „geliebten Himmelfahrtstournee“. Trotz durchaus professioneller Leistung scheinen die Big Band Musiker dabei echte Idealisten geblieben zu sein.

„Unsere Tournee verdienen wir uns durch Auftritte im Kieler Dunstkreis, so dass wir dann bei der Konzertournee Urlaub und Musik miteinander verbinden können“, so Saxophonistin Caro.

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