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19. Kinder- und Jugendtheaterfestival

19. Kinder- und Jugendtheaterfestival

Donnerstag, 30. Juni 2011

Vorfreude ist nun mal die schönste Freude. „Theater, wir gehen ins Theater. Wir sind schon ganz aufgeregt“, so die Viertklässler, die brav in Reih´ und Glied die Scharnhorststraße Richtung Theater entlang marschierten. „Sieht ja aus wie ´n Kino“ stellt dort ein bislang wohl noch nie im Theater gewesener Schüler im mit Rucksäcken gepflasterten Foyer  fest. Kurz nach neun gab es  dann erst mal ordentlich was auf die Ohren. 20 Grund- und Hauptschüler der Pestalozzischule trommelten unter der Leitung von Holger Gerstedt westafrikanische Rhythmen was das Zeug hielt.

Der 50-jährige Inhaber einer Hildesheimer Musikschule erklärt: „Den Schülern macht Trommeln einfach Spaß, sie lernen sich abzustimmen, sich auf einen Beat zu einigen, können andererseits auch ihre Aggressionen rauslassen.“ Klar, dass auch die kleinen Zuhörer im Saal nicht stillsitzen mussten. Sie durften klatschen und mitstampfen.

Ehe dann die Stunde des großen Auftritts des Kaisers und seiner neuen Kleider schlug, gab Theaterpädagoge Mark Kewitsch eine kleine Einführung, erzählte von seiner ersten Rolle als Raupe, vom seinen Lampenfieberleiden als Odysseus und als Don Juan in zu engen Hosen.

Ohne Hosen kam an diesem Vormittag Leander Masuch als Kaiser Brumborius der 63. aus. Unter der Leitung von Silke Lilienthal brachten zehn Vikilu-Schauspieler das in neue, aktuelle Kleider gefasste Märchen mit viel Spaß und reichlich Aufregung auf die Bühne im großen Haus. Im modernen Styling durften natürlich eine Casting- und eine Modenschau ebenso wenig fehlen wie andere zeitgemäße Accessoires. „Schöner, klüger, stärker!“, so die Devise der folgenden „Götterolympiade“ der IGS Obernkirchen, eines musicalähnlichen Stückes um altgriechische Kraftprotze, Schönheitsköniginnen, Muttersöhnchen und neunmalkluge Nervensägen.

Während die einen rasch ihre Texte aufsagen, waren andere durchaus um Gestaltung bemüht, allen aber war der Spaß des Gemeinschaftserlebnisses Theater anzumerken.

Nach der von den Schülern des Rintelner Ernestinums selbst verfassten „unheimlichen Begegnung“ mit einem neu in die Klasse kommenden „Gruftie-Mädchens, setzte die Theater-AG des  Schiller-Gymnasiums mit ihrer collagenartigen Szenenfoge „Emily – drei Kilogramm bis zum Glück“, einem Spiel um ein magersüchtiges Mädchen, einen nachdenklichen Schlusspunkt. Besonderer Clou: die Hauptfigur trat im gesamten Stück nicht auf.

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