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Veranstaltungsdreiklang bei „In den Höfen“

Veranstaltungsdreiklang bei „In den Höfen“

Freitag, 01. Juli 2011

Aus dem blauen Bus, der vor einem Imbiss am ZOB parkt, dringt „Marmor, Stein und Eisen bricht“, mitgesungen von den Fahrgästen des „Glo(w)busses“. Der gehöre dem Stadtjugendring und werde normalerweise den Mitgliedsvereinen für deren Jugendarbeit zur Verfügung gestellt, erklärt Marion Komarek von der Sumpfblume.

Bild: Verbreiteten jede Menge Mitklatschstimmung im Bus – Franziska und Gabriel Niepelt und Patrick Viktor (re.)

Zusammen mit dem Kulturnetzwerk Mäander, Hameln Marketing und Tourismus, der Kulturstiftung Hameln und dem Landschaftsverband ist die Sumpfblume Mitveranstalter der jährlich stattfindenden Kulturveranstaltung „In den Höfen“. Drei Tage lang ist an verschiedenen Orten der Innenstadt Theater und vor allem Musik zu erleben.

„Die Hofbesitzer sind sehr motiviert und stellen uns immer wieder gerne ihre Gärten und Höfe zur Verfügung“, berichtet Elisabeth Guske vom Kulturbüro der Stadt. Auch bei den Künstlern habe „In den Höfen“ mittlerweile großes Interesse gefunden. „Wir haben jedes Jahr viele Anfragen und müssen auswählen.“

Im „Glo(w)bus“ heizen derweil Franziska und Gabriel Niepelt zusammen mit Patrick Viktor die Stimmung mit populären Songs an. „Über den Wolken“ dröhnt es über den abendlich leeren ZOB.

„Das ist viel besser als Frauenfußball, den schauen sich unsere Männer an“, erklären zwei Damen lachend und machen sich auf dem Weg vom „Glo(w)bus“ zum Schulhof Hermannstraße, wo Traute Römisch ihre open-air-Premiere von „Sex, aber mit Vergnügen“ zelebriert.

Petrus quittiert Römischs Aufklärungsbemühungen mit einem Regenguss, doch die Zuschauer sind mit Decken und Schirmen gewappnet und lassen sich das Vergnügen, das Taute Römisch wie immer in direktem Kontakt zum Publikum versprüht, nicht vermiesen.

Während Römisch über den Unterschied zwischen Volvo und Vulva sinniert, betrachten der aus Wolfsburg angereiste Theaterintendant Rainer Steinkamp und seine Licht- und Ton-Crew die Szenerie mit Wohlgefallen. Steinkamp hat das Stück inszeniert. „Ein echter Dauerbrenner, auch open-air“ stellt er fest.

Im Garten des Eugen Reintjes Hauses geht es am Eröffnungsabend lateinamerikanisch zu. Hier fordern die Zuhörer eine Zugabe nach der anderen vom Hildesheimer Saxophonisten Hanno Steffen, der zusammen mit Andreas Regel (Gitarre) und ihrem brandneuen Percussionisten Johannes Bossa Nova, Samba und Jazz spielt.

Und während am späten Abend „Desaficionado“ über das triste Parkhaus am Kopmanshof schallt, ist klar, dieser Veranstaltungsdreiklang des Eröffnungsabends des diesjährigen „In den Höfen“ war überaus harmonisch.

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