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DWK-Chefarzt geht in Ruhestand

DWK-Chefarzt geht in Ruhestand

Freitag, 01. Juli 2011

Als geborener Wilhelmshavener hat der 63-jährige Dieter W. Pütz eine ausgesprochen maritime Ader. In einer an Seefahrer-Metaphern reichen Rede verabschiedete sich der Chefarzt der Deister-Weser-Klinik jetzt von Besatzung und Passagieren und übergab das Steuer seiner seit 2009 wieder im eigenen Haus tätigen Nachfolgerin Dr. Sigrid Krause.

Bild: Der scheidende Chefarzt Dieter W. Pütz und seine Nachfolgerin Dr. Sigrid Krause

Pütz habe die 1994 am Deisterhang eingerichtete Klinik, die sich in der Trägerschaft der MediClin AG befindet, von den Anfängen durch die Krisenstürme der  90er Jahre in ruhiges Fahrwasser gelenkt und mit viel Gespür und Weitblick der psychosomatischen Reha und Verhaltensmedizin zu ihrer gegenwärtigen Bedeutung verholfen, so Prof. Dr. Volker Köllner in seiner Laudatio.

Pütz´ besondere Leistung habe dabei in der Einbeziehung der Arbeitswelt bestanden. Er habe auf diese Weise entscheidend dazu beigetragen, die Münderaner Klinik „zukunftssicher“ zu machen.

Die Zahl der psychosomatischen Erkrankungen, dieser „Epidemie des 21. Jahrhunderts“, habe sich in den letzten Jahrzehnten verdoppelt. Zwei von drei frühverrenteten männlichen Arbeitnehmern litten derzeit an entsprechenden Krankheitsbildern.

In einem ebenso launigen wie kritischen Vortrag hob Chefarzt a. D. Dr. Gunther Schladitz die Führungsqualitäten des scheidenden Mediziners  hervor, der der im Gesundheitswesen um sich greifenden „Buchhaltermentalität“ und dem „flächendeckenden Werteverfall“ immer einen klaren, dem körperlichen und seelischen Wohl des Patienten verpflichteten Kurs entgegengesetzt habe. Schladitz: „Gesundheit ist mehr als die bloße  Abwesenheit von Krankheit.“ Ein Arzt müsse „nicht allein das technisch Machbare und ökonomisch Nützliche, sondern vor allem das ethisch Verantwortbare“ im Auge haben.

Damit Dieter Pütz zusammen mit seiner Ehefrau Barbara, die ebenfalls Medizinerin ist, auch weiterhin den richtigen Kurs einschlagen kann, überreichten ihm die Kollegen einen Fahrradnavigator. Den ergänzte Bürgermeisterin Silvia Nieber durch eine Radwanderkarte des Weserradweges. („Die ist reißfest“).

„Wir werden auf dem eingeschlagenen Kurs weiter segeln“, versicherte die designierte Chefärztin Dr. Sigrid Krause. Sie kündigte vor allem eine intensivere Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Münder an, um das Thema „psychosomatische Erkrankungen und Verhaltensmedizin“ noch stärker ins öffentliche Bewusstsein zu tragen.

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