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Supernasen auf Spurensuche

Supernasen auf Spurensuche

Montag, 18. Juli 2011

„Keine Angst, der will nur spielen“, lacht Claudia Bussmann von der Rettungshundestaffel Münsterland und nimmt ihren drei Jahre alten Staffordshire Terrier, der auf den freundlichen Namen „Terrorzwerg“ hört, etwas enger an die Leine. „Bianca“, die sechs Monate alte „Bloodhound“-Hündin, die Mirko Glass an der Leine führt, ist zwar doppelt so groß, zeigt sich am Geschehen aber deutlich desinteressierter. „Die wächst noch ein bisschen“, so der 40-jährige Wirtschaftsinformatiker aus der Nähe von Bad Ems.

Bild: Die wollen alle nur spielen. „Man-Trailer“ vor dem Einsatz.

Das Gelände der Rettungshundestaffel Weserbergland e.V. an der Süntelstraße war drei Tage lang Treffpunkt von Hundehaltern aus ganz Deutschland. „Es geht um die Bundesprüfung im ´Man-Trailing´“, erklärt Tina Kaspary. Im Gegensatz zur Flächensuche muss der Hund dabei der einen Tag alten Spur eines Menschen folgen. Anhand eines Kleidungsstückes nimmt die sensible Hundenase den Individualgeruch des Gesuchten auf und folgt – hoffentlich – dessen Spur. „Die betreffenden Hunde müssen charakterlich geeignet sein, eine gute Nasenleistung haben, und motiviert sein gegen eine kleine Belohnung zu suchen“, so die 42-jährige Tierärztin aus Rheinland-Pfalz.

Sechs Frauchen waren mit ihren „Man-Trailern“ nach Bad Münder gekommen, um die drei Tage lange Prüfung zu absolvieren. Am Ende hatte jedoch keiner der Hunde bestanden. Doch die Teilnehmer seien nicht umsonst angereist, so Kaspary. „Schon der Erfahrungsaustausch mit anderen Rettungshundehaltern ist den Einsatz wert.“

„Jeder kann sich mit seinem Hund bei uns bewerben“, erklärt Mareike Stolpmann. Die 32-jährige Hamelnerin bildet bei der Rettungshundestaffel Weserbergland „Man-Trailer“ aus. „Wir prüfen dann die Anlagen der Tiere.“

Bei der Bundesprüfung ist die aufzunehmende Spur etwa 1,1 Kilometer lang und führt zum einen durch die Natur, zum anderen aber auch quer durch die Stadt. „Wir haben ganz früh morgens in Hameln und in Springe Stadtspuren gelegt“, so Stolpmann.

Leider sei es diesmal für die teilnehmenden Vierbeiner etwas zu schwer gewesen.

Fertig ausgebildete „Man-Trailer“ werden dann von den Rettungsleitstellen beispielsweise zur Suche von verirrten Demenzkranken oder von suizidgefährdeten Personen angefordert.

„Wir bestehen seit 2005 und haben momentan 25 Mitglieder mit 22 Hunden“, so der erste Vorsitzende des Vereins „Rettungshundestaffel Weserbergland“, der Energieberater Rüdiger Lohmann. Er und seine Vereinsmitglieder sind sich sicher, dass die tierischen Spürnasen bei ihrer nächsten  Spurensuche am Süntel mehr Erfolg haben werden.

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