Zeilen Sprung – Das Redaktionsbüro

05042 - 504 008

info@zeilen-sprung.de

Wieder Licht im Pfarrhaus

Wieder Licht im Pfarrhaus

Montag, 15. August 2011

„Endlich brennt wieder Licht im Pfarrhaus“, stellte Margret Luther, Kirchenvorstand der Petri-Pauli-Kirche, erleichtert fest. Dort nämlich werden Barbara Daentzer und ihre Familie einziehen. Nach siebenmonatiger Vakanz folgt die neue Pastorin auf der ersten Pfarrstelle bei Petri-Pauli Achim Schultz-Waßmuth, der nach Bad Nenndorf auf eine Vollstelle gewechselt war.

Bild: von li. Margret Luther, Barbara Daentzer, Dietmar Adler, Frauke Kesper-Weinrich und Uta Bösche-Ritter

In einem feierlichen Nachmittagsgottesdienst wurde die Theologin jetzt vom Hamelner Superintendenten Philipp Meyer, Vertretern des Kirchenvorstandes und ihren Amtskollegen in ihren neuen Tätigkeitsbereich eingeführt.

Musikalisch umrahmt von Posaunen- und Kirchenchor hörten die Gemeindemitglieder zusammen mit zahlreichen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und öffentlichem Leben Daentzers erste Predigt. „Lassen Sie uns träumen!“ so deren Botschaft. Den Albträumen der Welt gelte es Hoffnungsbilder entgegen zu setzen, was Daentzer mit Verweisen auf Martin Luther King, Michael Jackson und sogar Xavier Naidoo illustrierte.

Daentzer, Jahrgang 1971, stammt aus Völksen, ist Mutter der drei Söhne Jannik (8), Jonas (5) und Jan Noah (3) und sieht sich vorrangig als Teamarbeiterin und Netzwerkerin. „Der Pastor bei dem ich gelernt habe, hat als Einzelkämpfer alles selber und es damit seinen Mit- und Zuarbeitern nicht leicht gemacht. Jetzt freue ich mich darauf zusammen mit Dietmar Adler und den Kollegen der Region Gottes Wort weitersagen zu können.“ Ob Vorbereitung der Konfirmandenfreizeit oder des ökumenischen Schulanfänger-Gottesdienstes am Freitag, seit zwei Wochen steht Daentzer bereits mitten in den kirchlichen Alltagspflichten.

An neuen Ideen mangele es ihr dabei nicht. In ihrer bisherigen Gemeinde Sehnde-Bolzum habe sie etwa zum Valentinstag Gottesdienste für Liebende abgehalten. „Liebende gleich welcher Orientierung. Das hat großen Anklang gefunden“, berichtet sie.

Barbara Daentzer, die in den 90er Jahren in Göttingen Theologie studiert hat und deren Ehemann als Gymnasiallehrer in Letter arbeitet, habe sich bewusst auf die ausgeschriebene halbe Stelle beworben, so Superintendent Philipp Meyer. Zwar sei die generelle Stellenversorgung im Kirchenkreis derzeit gut, doch wünsche er sich angesichts des Rückgangs beim Theologennachwuchs mehr volle Stellen. „Die Gemeinde in Bad Münder bitte ich zu respektieren, dass das hier eine halbe Stelle ist“, mahnte Meyer.

Das wohl ungewöhnlichste Geschenk, das beim anschließenden Empfang überreicht wurde, war die Seitenwand einer zwei mal drei Meter großen Sandkiste, die im Garten des Pfarrhauses aufgestellt werden  und mit 2,5 Tonnen Sand gefüllt werden wird.

„Wir freuen uns vor allem auf das soziale Engagement der neuen Pastorin. Aktionsfelder dafür gibt es bei uns genug“, so Ortsbürgermeisterin Petra Joumaah, und Maria Ballmaier vom Pastoralrat der St. Johannes Baptist Gemeinde stellte fest: „Mich als Katholikin freut besonders, dass eine Frau auf diese Stelle gekommen ist und wir gemeinsam neue Wege gehen können.“

„Frauen sind in der evangelischen Kirche durchaus im Kommen“, so auch Philipp Meyer. Frauen wie Barbara Daentzer eben.

Weitere Einträge