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50 Jahre Wilhelm-Gefeller-Bildungszentrum

50 Jahre Wilhelm-Gefeller-Bildungszentrum

Sonntag, 21. August 2011

„Dieser Ort ist eine Denkfabrik für unsere Gewerkschaft“, stellte Edeltraud Glänzer, Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstandes der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE) fest.

Bild: Dr. Wolfgang Schultze – Mann der ersten Stunde.

Zusammen mit vielen ehemaligen und aktiven Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Lehrkräften und Schulleitern sowie Seminarteilnehmern erinnerte Glänzer an die Grundsteinlegung des nach dem Bergmannssohn, Gewerkschaftsvorsitzenden und Streiters für die Mitbestimmung, Wilhelm Gefeller (1906-1983), benannten Bildungszentrums vor 50 Jahren. „Genau am 12. Mai 1959. Damals entstand hier eine der modernsten Gewerkschaftsschulen in der Bundesrepublik. Das war so, das ist so und das bleibt so“, versprach die IG BCE-Funktionärin.

In einer von der derzeitigen Schulleiterin Sabine Süpke moderierten Gesprächsrunde berichteten Zeitzeugen aus der Geschichte der Einrichtung. Antje Stege etwa hatte als „Saalmädchen“ Teilnehmer betreut und Dr. Wolfgang Schultze erinnerte sich an Zeiten des Frontalunterrichts. Die pädagogischen Methoden haben sich seither erheblich verfeinert. „Sowohl die inhaltlichen Themen wie auch deren Vermittlung sind einem ständigen Wandel unterworfen“, erläuterte Süpke. Derzeit durchlaufen jährlich etwa 3000 Seminarteilnehmer die Bildungseinrichtung, die 120 Betten in Einzelzimmern vorhält und deren Gastronomie einen anerkannt guten Ruf besitzt.

„Früher hausten wir in Mehrbettzimmern“, erinnerte sich Schultze und ließ die Stationen der baulichen Modernisierung der Anlage Revue passieren. Auch der verantwortliche Architekt Siegfried Wiesner und Volker Buchholz, einer der drei Schöpfer der Plastik „Das Gremium im Volke“ im Innenhof der Schule, trugen Informationen aus der Baugeschichte bei.

Aber auch Gewerkschaftsgeschichte wurde am Deisterhang geschrieben. 1993 besiegelten Hermann Rappe, der Vorsitzende der damaligen IG Chemie-Papier-Keramik, Werner Dick, der Vorsitzende der Gewerkschaft Leder und der Vorsitzende der IG Bergbau und Energie, Hans Berger,  die Gründung der IG BCE und enthüllten den gewerkschaftlichen Stammbau im Foyer.

1989/90 war das Schulzentrum „Notunterkunft“ für Übersiedler aus der DDR, denen man hier bei der Arbeitssuche half.

In Sachen Erwachsenenbildung sei man im Wilhelm-Gefeller-Bildungszentrum stets „State of the art“, so auch der Leiter der Abteilung Bildung und Wissenschaft bei der IG BCE, Markus Römer. Stillstand gäbe es nicht. In den nächsten Jahren werde man sich bei der Wissensvermittlung erneut veränderten Rahmenbedingungen wie denen des demografischen Wandels und den Auswirkungen der Finanzkrise anpassen müssen.

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