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Verein Al Rahman für Integration e.V. informiert

Verein Al Rahman für Integration e.V. informiert

Montag, 05. September 2011

Der Kreis der Gäste war hochkarätig. Neben Landrat Rüdiger Butte und seinem Herausforderer Dr. Stephan Walter waren viele Spitzenvertreter aus der Hamelner Politik der Einladung ins große, weiße Zelt von Omar El Charif gefolgt.

Bild: Omar El Charif (Mitte), Landrat Rüdiger Butte und Dr. Stephan Walter (re.)

Seit 1985 in Deutschland ansässig, hat der Unternehmer in Hameln und Essen einen erfolgreichen, 40 Mitarbeiter beschäftigenden Feinkost-Einzelhandel aufgebaut. Der selbstbewusste Mittelständler ist Vorsitzender des im vergangenen Jahr ins Leben gerufenen Vereins „Al Rahman für Integration e.V.“

„Unser Ziel ist die Errichtung eines islamischen Zentrums für die in der Region lebenden Muslime“, erklärt Omar El Charif. „Ein Ort für Familien-,  Lebens- und soziale Beratung, ein Ort für Feste und Kultur.“ Als Vereinsnamen habe man  „Al Rahman“ gewählt, „der Gnädige“, um damit den allgemeinen, umfassenden und auf Dialog ausgerichteten Charakter deutlich zu machen, so El Charifs Bruder Mohammed.

Vor allem die zweisprachig aufgewachsene, zweite Generation sei gefordert. Deren Bilingualität gelte es zur Integrationsarbeit zu nutzen. „Leute meiner Generation sind unsere Zielgruppe. Die, die erkannt haben, dass sie sich mit diesem Land identifizieren können, hier Bildung, Arbeit und Zukunft finden“, so der 36-jährige Bruder des Unternehmers.

„Wir wollen die Jugend erreichen, ihr Orientierung geben“, so auch der Hamelner Mediziner und stellvertretende Vereinsvorsitzende Dr. Ayad Rifat. Durch die Arbeit von  Persönlichkeiten wie Omar El Charif und der zweiten Generation erfolgreicher Bürger ausländischer Abstammung seien jene besser erreichbar, die sich aus vielfältigen Gründen mit der Integration schwer täten.

Bild: von li.: Ilham Khallouqi, Sura Rifat, Maike Grupe und Mohammed El Charif

„Den Glauben entscheidet jeder für sich, aber die deutsche Sprache, die ist der gemeinsame Weg“, so Landrat Rüdiger Butte, der darauf verwies, dass bei sinkenden Einwohnerzahlen im Landkreis die Bedeutung der Bürger ausländischer Abstammung in den nächsten Jahrzehnten erheblich wachse.

Vielfalt sei auch ein Gebot des Korans, stellte auch Hatim Britechi fest. Der 32-jährige Ingenieur setzte die Vereinsziele in Zusammenhang zu Aussagen des Korans. Sich kennen zu lernen sei „göttliches Gebot“, Friedfertigkeit Grundlage der Kultur, Sprache die erste Brücke zur Integration. „Sie zu beherrschen ist Voraussetzung, um dieses Land lieben und zur Heimat machen zu können.“

Mehr als 6000 muslimische Bürger lebten in der Region, vor allem in Hameln, Hessisch-Oldendorf und Bad Pyrmont, „mehrheitlich türkischstämmig, die Araber kommen auf Platz Zwei“, erläuterte Dr. Feyzullah Gökdemir, der Integrationsbeauftragte im Landkreis.

Gökdemir weiter: „Leute wie El Charif haben gute Schlichterqualitäten, sind stark westlich ausgerichtet und sehr am Dialog auch zu anderen Religionsgemeinschaften interessiert.“ Dass dazu auch ein islamisches Zentrum gehört, darin waren sich wohl alle Gäste von Omar El Charif einig. „Religionsfreiheit ist ein Grundrecht und Voraussetzung für erfolgreiche Integration“, stellte eine Besucherin klar.

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