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Operamobile – Reise durchs Zaubernotenland

Operamobile – Reise durchs Zaubernotenland

Sonntag, 11. September 2011

„Willst Du Erfolg, bring´ Kinder oder Hunde auf die Bühne“, schmunzelte Alexander Senger. Der Chef von „Operamobile“ ist ein Bühnenfuchs, der genau weiß, was sein Publikum am liebsten sieht und hört.

Bild: Janet Hartwich und Pauline Benner bewiesen jede Menge Bühnenpräsenz

 

Auch bei „Kultur am Nachmittag“ war der Martin-Schmidt-Konzertsaal deshalb wieder restlos besetzt und die mittlerweile dem Publikum lieb gewordenen Sängerinnen und Sänger präsentierten eine von Bettina Delius amüsant inszenierte „Reise durch das Zaubernotenland“.

Eine musikalische Melange rund um den „Vogelfänger“ aus der „Zauberflöte“, mit einem Schuss Volkslied, einer gehörigen Portion Oper, einem Spritzer Walzerseligkeit und einigen Tropfen bitterer Dramatik. Mit anderen Worten: Mozart, Brahms, Offenbach, Strauß, Bizet und Gounod.

Das „Operamobile“-Ensemble gab wie gewohnt sein Bestes: stimmgewaltig, charmant und wandlungsfähig Tenor Tadeusz Galczuk mal als Faust dann als Papageno, betörend verführerisch Susanne Wiencierz als Carmen, virtuos Jürgen Flemming als Teufelsgeiger, mit unverwechselbarer Komik Achim Niedziella als Königin der Nacht. Herrlich sein Vollplayback zur berühmten Arie.

Die eigentliche Entdeckung aber waren die alle Motivstränge verknüpfenden Kinder Veronika und Vicky, die im Pyjama und mit Teddybär im Arm vom Bett aus das Geschehen beobachteten. Janet Hartwich und Pauline Benner vom Kinderchor aus Sarstedt bewiesen dabei nicht nur große Textsicherheit, sondern auch Übersicht und Bühnenpräsenz.

„Auswendig gelernt? Oh ja, und zwar ne Menge“, so die zehnjährige Pauline, und Janet machte klar, worauf es ankommt: „Wir stehen ja direkt neben den Ereignissen und kommentieren. Da muss man sehr schnell und sicher reagieren – sonst ist es zu spät.“

Die beiden Fünftklässler gestalteten ihren ersten Auftritt rundum hervorragend und erwiesen sich als echte Bühnentalente.

„Ein bisschen haben wir das Programm schon auf die Kleinen abgestellt. Die beiden und auch die drei als Vögel verkleideten Kinder machen das sehr gut“, so Senger. Ashan Kilic, Angelika Schmelzle und Lisa Gericke umschwirrten buntgefiedert den Papageno in einer gekonnten Choreografie.

Einziger Wermutstropfen: statt bisher mehr als 20 Gastspielen pro Jahr wird es in der Kernstadt im kommenden Jahr nur sieben Aufführungen geben. „Wir müssen wegen der Kürzungen bei der GeTour leider nach Hannover, Langenhagen und Bad Pyrmont ausweichen“, bedauerte Senger.

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