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Staats- und Domchor Berlin in der Wittenburg

Staats- und Domchor Berlin in der Wittenburg

Montag, 03. Oktober 2011

„Die Klosterkirche Wittenburg ist für mich etwas ganz Besonderes. Wir haben hier viele tolle Musiktheaterprojekte gemacht“, erinnerte sich Kai-Uwe Jirka nach dem Konzert des 60-köpfigen Staats- und Domchors Berlin.

Unter dem Motto „Der Music Feind seind Ignoranten“ präsentierte der 1465 gegründete, traditionsreiche Chor, unter dessen derzeit 300 Mitgliedern der niedersächsische Ministerpräsident David McAllister derzeit das wohl prominenteste ist, eine Mischung aus sakralen und weltlichen Werken.

„Wir haben den Schwerpunkt auf die Werke von Johann Eccard (Psalm 130 „Aus tiefer Not, Psalm 46 „Ein feste Burg“) gelegt“, erläuterte Jirka. An der Wiederentdeckung Eccards, eines Kompositionsschülers von Orlando di Lasso, hatte im 19. Jahrhundert der damals Königliche Berliner Domchor erheblichen Anteil.

Aber auch mit „Verleih´ uns Frieden“ des ehemaligen Chorleiters Felix Mendelssohn-Bartholdy, einem mitreißenden „Moon River“ von Oscar-Preisträger Henri Mancini und einem zu Herzen gehenden, zusammen mit dem Publikum gesungenen „Der Mond ist aufgegangen“ stellte der Spitzenchor seine außergewöhnliche Klangqualität unter Beweis.

Für den seit 2002 als Professor für Chorleitung und Leiter des Staats- und Domchores an der Universität der Künste Berlin tätigen Kai-Uwe Jirka war das Wittenburger Gastspiel im Rahmen einer fünf Stationen umfassenden Tournee auch eine „Erinnerungstour“. Ein Wiedersehen etwa mit dem Leiter des Vereins „Freunde der Wittenburg“, Gerd Janßen.

„Jirka hat Ende der 90er Jahre mit den Musiktheaterprojekten unsere Wittenburg aus dem Dornröschenschlaf geweckt und uns geholfen, sie wieder zum geistigen und kulturellen Mittelpunkt zu machen“, so der 70-Jährige. Bewegt hörten Janßen und die Konzertbesucher Carl Philipp Emanuel Bachs, von Jirka auf der Furtwängler-Orgel gespielte „Sonate II g-Moll“, während der Jungstudent Dennis Chmelensky die Chorleitung übernahm. „Furtwängler ist der berühmteste Orgelbauer der Region. Und sein Opus Nr. 1 steht bei uns“, so Janssen stolz.

Auch für Barbara Waltsgott war das Konzert ein „stolzer aber zugleich auch wehmütiger Moment“. Seit 1988 als damals 18-jährigem Zivildienstleistenden in der Springer St. Petrus Gemeinde hat die Springerin Kai-Uwe Jirka bei zahllose Musikveranstaltungen des Springer Kinder- und Jugendchores, später „Quilisma“, organisatorisch unterstützt. „Vor sechs Jahren musste er sich dann  entscheiden. Berlin oder Hannover und Springe“, erinnert sie sich.

Eine gute Entscheidung, davon konnten sich die Besucher dieses außergewöhnlichen Chorkonzertes eines der  derzeit wohl besten deutschen Chöre bei dieser großartigen Konzertveranstaltung in der Wittenburger Klosterkirche überzeugen.

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