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Tuschezeichnungen von Ilse Overmann

Tuschezeichnungen von Ilse Overmann

Samstag, 29. Oktober 2011

Die von Musikschuldozentin Mareike Hennig gespielte As-Dur Etüde von Fréderic Chopin korrespondierte erstaunlich gut mit Ilse Overmanns schwarz-weißen Tuschezeichnungen. Die tragen Titel wie „Deep Dark Night“, „I+O“ oder „Walking in the Streets“ und sind, so die Künstlerin, teilweise auch bildlicher Ausdruck tonaler Impressionen.

Bild: Ilse Overmann (l.) und ihre Laudatorin Christiane Mauthe

Ilse Overmann, Jahrgang 1935, ist in Bad Münder keine Unbekannte. Bereits zum siebten Mal stellt sie ihre Werke im Foyer des Martin-Schmidt-Konzertsaals aus. „Diesmal sind es ausschließlich Tuschezeichnungen“, so GeTour-Kulturmanager Thomas Slappa, der die bis Ende Januar laufende Ausstellung organisiert hat. „China hat etwas in Ilse zum Schwingen gebracht“, so die Laudatorin, Overmanns Künstlerkollegin Christiane Mauthe, in ihren Ausführungen anlässlich der Vernissage. Die gezeigten Werke sind allesamt Ergebnis eines dreiwöchigen Studienaufenthaltes Overmanns in Südchina Ende der 90er Jahre. „Damals haben uns chinesische Professoren auch in die Kunst der Tuschezeichnung eingeweiht“, schwärmt die Künstlerin. Die Mentalität der Asiaten sei ihr ohnehin sehr sympathisch. „Die zeigen keine Gefühlsregung nach außen, sind sehr beherrscht und strahlen eine enorme Gelassenheit und innere Ruhe aus.“

Eigenschaften, die die dynamische, von Christiane Mauthe als „sehr zupackend“  charakterisierte Künstlerin, bewundert und in ihren Zeichnungen aufs Papier zu bannen sucht. Dabei gelingen der gelernten Chemotechnikerin Kompositionen, die zwar gegenständliche Elemente enthalten, diese aber im Zusammenspiel mit kalligraphischer Zeichen- und Formensprache zu Gesamtkompositionen von hohem Abstraktionsgrad verdichten.

„Das geht alles sehr schnell, man braucht eine sichere Hand, muss den Kopf ganz ausschalten und ganz aus sich heraus malen“, erklärt Overmann. Plötzlich wisse sie dann, dass das Bild fertig und die angestrebte Harmonie erreicht sei. „Kein Strich zuviel, keiner zu wenig.“ Entstanden sind Werke von beeindruckender Intensität, deren harmonische Strenge nicht nur Freunde chinesischer Malerei noch bis zum 22. Januar jeweils montags bis freitags von 9 bis 17 und samstags und sonntags von 10 bis 12 Uhr im Foyer des Martin-Schmidt-Konzertsaals bewundern können.

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